Jede Woche gibt es einen neuen Ernährungstrend

Vor kurzem sollte man sich noch wie in der Steinzeit ernähren, davor war Fett böse und heute sind es Zucker und Kohlenhydrate. Menschen, die sich diesen Trends unterwerfen üben Verzicht und werden dafür gefeiert. Spätestens mit den sozialen Medien finden sich mit zwei Klicks dutzende Vorbilder, so tummeln sich Laien mit ihren Ernährungsgeboten im Netz und werden von ihren Anhängern verehrt, die an die Heilsversprechen glauben. Mit einer gesunden Ernährung basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, hat das nicht mehr viel zu tun. Ein Gott fehlt, doch der Vergleich mit Religion drängt sich auf, oder?

Das neue Abendmahl

Menschen wenden sich von Institutionen wie Kirchen, Parteien oder Gewerkschaften ab – vielleicht haben sie in ihrer Ernährung Ersatz gefunden? Bei Religion geht es nicht um wissenschaftliche Beweise, sondern eine Weltanschauung, individuelle Erfahrungen und Wertvorstellungen. Das „richtige“ Essen wird religiös verherrlicht – wer sich nicht an die Regeln der neuen Missionare hält, sollte sich schämen und im Fitnessstudio Buße tun. Andererseits lockt zumindest in der westlichen Welt der Überfluss. Unsere Ernährung ist nicht nachhaltig, wir schaden uns mit Zivilisationskrankheiten durch hemmungslosen Genuss selbst und lassen andere Teile der Welt Hunger leiden. Ist es dann nicht richtig, seine eigene Ernährung zu überdenken?

Was denken unsere Leserinnen und Leser?

Ihr habt uns EURE Fragen und Kommentare zugeschickt und wir haben sie an Ernährungsexpert*innen, Köch*innen und Politiker*innen weitergeleitet! Ihre Antworten findet ihr im Video oben!

  • Ralf Zacherl ist ein deutscher Sternekoch und Fernsehkoch.
  • Sarah Wiener ist eine deutsch-österreichische Fernsehköchin und seit 2019 Mitglied im Europäischen Parlament in der Fraktion der Grünen/EFA.
  • Dr. Stephan Lück ist ein Ernährungswissenschaftler, der durch TV-Auftritte als Ernährungsexperte bekannt wurde.

Unsere Leserin Julia berichtet von negativen Erlebnissen mit verschiedenen Ernährungsweisen. Weder vegane Ernährung noch die Keto-Diät habe ihrem Körper gut getan. Sie schreibt uns:

Ich bin überzeugt, dass die Zukunft in bewusster Ernährung liegt, nicht in strikten Ernährungsplänen. Die richtige Ernährung sieht für jeden individuell anders aus!

Stimmt Julias Beobachtung? Oder gibt es zumindest ein paar Grundsätze für allgemein gute und gesunde Ernährung? Was würden der Sternekoch Ralf Zacherl, die Fernsehköchin und Europaabgeordnete Sarah Wiener, sowie der Ernährungsexperte Dr. Stephan Lück Julia antworten? Ihre Antworten findet ihr im Video oben!

Unser Leser Ivan hat uns erzählt, dass er nicht viel von veganer Ernährung hält. Er schreibt uns:

Die richtige Frage wäre: „Sollten sich Veganer um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern und aufhören, allen anderen ihre unnatürliche Ernährung aufzuzwingen?“ Wenn sie ihre eigene Gesundheit ruinieren wollen, gut, aber lassen Sie den Rest von uns so essen, wie es die Natur vorgesehen hat.

Ist vegane Ernährung tatsächlich ungesund? Und teilen der Sternekoch Ralf Zacherl, die Fernsehköchin und Europaabgeordnete Sarah Wiener und der Ernährungsexperte Dr. Stephan Lück Ivans Einschätzung, dass uns ein veganes Leben mehr und mehr aufgezwungen wird? Ihre Antworten findet ihr im Video oben!

Als letztes schicket uns Leserin Anne-Marie diesen Kommentar:

Die Einstellung zu unterschiedlichen Essgewohnheiten ist für mich eine Generationenfrage. Jüngere Leute sehen das doch entspannt und lassen sich gegenseitig in Ruhe, während gerade ältere Leute meinen einen belehren zu müssen, wenn man sich z.B. vegetarisch ernährt. Wäre es nicht enttspannter für alle, wenn man einfach die Anderen akzeptiert und zusammen einen Weg findet, trotzdem gemeinsam essen zu können?

Stimmt Anne-Maries Beobachtung? Was würden der Sternekoch Ralf Zacherl, die Fernsehköchin und Europaabgeordnete Sarah Wiener, sowie der Ernährungsexperte Dr. Stephan Lück Anne-Marie antworten? Ihre Antworten findet ihr im Video oben!

Ist Essen unsere neue Religion?

Was denkt Ihr? Ist es gut, dass wir uns Gedanken über unsere Ernährung machen oder übertreiben wir? Schreib uns einen Kommentar und wir leiten ihn an Politiker:innen und Expert:innen weiter!

Foto: Bigstock (c) BennyMarty

Gefördert von der Europäischen Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäischen Kommission wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.



3 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare

Was denkst Du?

  1. avatar
    Clara

    Fand den Titel erstmal komisch, aber da ist was dran. Ich glaube dadurch, dass so Anker wie klassiche Religionen immer weniger wichtig werden brauchen wir eine alternative, auch um uns irgendwie selber zu definieren. „gesunde“ ernährung scheint da tatsächlich zur ersatzreligion zu werden

  2. avatar
    Sandra

    Essen ist halt nicht mehr nur Nahrung, sondern ein „Lifestyle“. Ich persönlich halte aber nichts davon irgendwelchen komischen diäten zu folgen

  3. avatar
    Simone

    Was ich so schwierig finde, ist zu verstehen was wirklich gesund ist. Als ich ein Kind war hat meine Mutter mir verboten Butter und eier zu essen wegen dem cholesterin. Dann war es lo carb oder vegan und jetzt sehe ich auf Instagram immer wieder menschen die eine als carnivoren leben und nur fleisch und tierprodukte essen. das sieht ganz fürchterlich aus und ich kann mir nicht vorstellen, dass das gesund ist. aber was ist denn jetzt gesund?

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