Endlich Sommerurlaub!

Es ist Sommer und nach zwei harten Corona Jahren können wir es wohl alle kaum erwarten, endlich wieder in den Urlaub zu fahren. Und auch die Touristen Orte werden sich freuen. Sie haben während der letzten zwei Jahre durch corona-bedingte Reiserestriktionen schwere finanzielle Einbußen machen müssen. Das traf besonders die Länder im Süden Europas hart. Denn der Tourismus ist der drittgrößte Wirtschaftssektor in der Europäischen Union. Er beschäftigt ca. 17 Millionen Menschen macht fast 10 % des Bruttoinlandsprodukts der EU aus.

Unsere Reisefreude belastet die Umwelt

Doch leider leiden Umwelt und Klima unter unserer Reisefreude. Der Tourismus ist für etwa 4,9 % der weltweiten Emissionen verantwortlich. Etwa 20 % der gesamten Emissionen werden durch die Beherbergung verursacht (z. B. durch Heizung, Klimatisierung, Wartung von Bars, Restaurants, Pools usw.), doch der weitaus größte Anteil der Treibhausgasemission nämlich ca. 75 % entsteht durch den Verkehr bei Hin- und Rückreise. Besonders Flugreisen haben eine schlechte Öko-Bilanz. Ist es also völlig unmöglich Urlaub zu machen, ohne der Umwelt zu schaden?

Was denken unsere Leserinnen und Leser?

Ihr habt uns EURE Fragen und Kommentare rund um das Thema nachhaltiger Urlaub zugeschickt und wir haben sie an zwei Expert:innen zum Thema nachhaltiger Tourismus weitergeleitet! Ihre Antworten findet ihr im Video oben!

  • Roland Streicher ist der Gründer und Inhaber ReNatour, ein alternativer Reiseveranstalter, die nachhaltige Urlaube mit möglichst geringem Einwirkungen auf die bereiste Natur anbieten
  • Anna Lisa Boni ist die Generalsekretärin von Eurocities. Eurocities ist ein Netzwerk von mehr als 200 Städten in 38 Ländern, das mit der EU zusammenarbeitet und sich für eine gute Lebensqualität für alle einsetzt. 

Leon weißt darauf hin, dass wie alle weniger Flugreisen und weniger Autoverkehr nutzen müssen, um den Klimawandel noch aufzuhalten. Wie lässt sich das mit Reisen und Urlaub vereinbar machen? Schaut Euch die Antwort von Roland Streicher oben im Video an!

In einem weiteren Kommentar weist uns Leserin Alexandra auf die Verschmutzung hin, die von Tourismus ausgelöst wird.

In Mallorca gibt es Strände, die voller Müll sind, völlig verschmutzt, weil einige Leute zu viel getrunken haben und der Strand nun voller Bierdosen, Weinflaschen und Plastikbecher ist.

Wie groß ist das Verschmutzungsproblem des Tourismus? Schaut Euch die Antwort von Roland Streicher oben im Video an!

Außerdem haben wir Alexandras Frage auch an Anna Lisa Boni, die Generalsekretärin von Eurocities weitergeleitet:

Der Tourismus, wie er in den letzten Jahrzehnten konzipiert wurde, ist per se nicht nachhaltig. Oft ist die Art und Weise, wie die Menschen reisen, das Problem. Die Formen des umweltfreundlichen Tourismus sind noch zu sehr eine Nische und werden nicht angenommen. Die Art und Weise, wie Touristen reisen, wie sie konsumieren und wie sie sich aufhalten, kann ein Problem darstellen. Daher ist es wichtig, die Städte zu unterstützen, die ihr Bestes tun, um auf verschiedene Formen des Tourismus umzusteigen, die mit einer positiven Stadtentwicklung ihrer Stadt verbunden sind.

Zum Beispiel jene Städte, die versuchen, sich durch ihr kulturelles Angebot und ihr kulturelles Erbe neu zu profilieren, die das kulturelle Erbe viel stärker nutzen und das kulturelle Erbe auch für gemischte Zwecke einsetzen, zum Beispiel für bürgerschaftliches Engagement oder wirtschaftliche Aktivitäten, so dass die Kultur mit dem Tourismus verbunden ist, aber auch mit anderen Aktivitäten, die von den Einwohnern durchgeführt und genutzt werden. Oder jene Städte, die versuchen, den Wohnungsmarkt so zu organisieren, dass die Stadtzentren nicht nur von multinationalen digitalen Plattformen mit Unterkünften belegt werden. Wir müssen auch Städte unterstützen, die versuchen, die Tourismuspolitik mit der Stadterneuerung bestimmter Gebiete zu verknüpfen, so dass neue Routen entstehen, das kulturelle Erbe aufgewertet wird und neue Teile einer Stadt bekannt gemacht werden. Und schließlich müssen wir die Städte in ihren Bemühungen unterstützen, kohlenstoffneutral zu werden, und uns daher bemühen, auch die Ziele im Bereich des Tourismus zu erreichen.

Leserin Isabelle widerum sieht aber auch einen positiven Nebeneffekt des Tourismus:

Wenn eine Region aus ihrer natürlichen Umgebung Kapital schlägt, dann wird sie auch mehr Anstrengungen unternehmen, um die Natur zu schützen und zu erhalten.

Kann Tourismus zu mehr Naturschutz führen? Schaut Euch die Antwort von Roland Streicher oben im Video an!

Wie können wir nachhaltig Urlaub machen?

Wie kann man weniger fliegen und trotzdem Urlaub machen? Wie groß ist das Verschmutzungsproblem des Tourismus? Kann Tourismus auch zu mehr Naturschutz führen? Schreib uns einen Kommentar und wir leiten ihn an Politiker:innen und Expert:innen weiter!

Gefördert von der Europäischen Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäischen Kommission wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.



5 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare

Was denkst Du?

  1. avatar
    EDE Amiko

    So wie es seit der Erfindung des Urlaubs über Generationen üblich war.

  2. avatar
    Frieda

    Also wir fahren jedes jahr mit dem Wohnwagen an die Nordsee. Außer der An-und Abfahrt verbrauchen wir dort kaum Sprit und käme auch nie auf die Idee meinen Müll am Strand nicht wegzuräumen. es muss doch nicht immer mit dem flugzeug in die karibik oder weiß der kukuck wohin. bei uns ist es doch auch schön!

  3. avatar
    Linus

    Ich hab liebe Familie in Amerika, die ich jedes Jahr besuche (jetzt zum ersten Mal seit corona wieder!!). Ich würde die Langstreckenflüge wirklich gerne vermeiden, nur es gibt halt keinen anderen weg dahin. dafür benutze ich aber auch immer atmosfair um den flug zu kompensieren. nicht perfekt, aber besser als nichts und meine Familie zu besuchen ist mir wichtig!

  4. avatar
    Sara

    mein freund und ich sind dieses jahr mit zug und bus von Berlin aus nach italien gefahren 💪💪

  5. avatar
    Gustav

    die Bahn muss zuverlässiger, schneller und günstiger werden, dann ist das gar kein problem!

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