Krieg in Europa
Mit der russischen Invasion der Ukraine ab Februar 2022 ist etwas eingetroffen, was die meisten von uns wahrscheinlich für unmöglich gehalten hätten: es gibt wieder Krieg in Europa. Doch genau vor dieser Situation warnten einige osteuropäische Länder schon seit Jahren, besonders seit dem Kaukasuskrieg 2008 und der Annexion der Krim 2014. Diese Länder standen bis vor 30 Jahren noch unter sowjetischer Kontrolle. Nun befürchten sie, dass Putin tatsächlich das Gebiet der Sowjetunion wiederherstellen wollte und auch sie damit Ziel des Kriegs werden könnten. Doch trotz der Warnungen vor einem potenziellen Krieg unterschätzte die EU, allen voran Deutschland, die russische Aggression jahrelang und brachten uns in eine verhängnisvolle Energieabhängigkeit von Russland. Warum haben wir die Warnzeichen vor Krieg ignoriert? Haben wir nicht aus der Geschichte gelernt?
Was denken unsere Leserinnen und Leser?
Ihr habt uns EURE Fragen und Kommentare zugeschickt, und wir haben sie an Daniel Freund weitergeleitet. Daniel Freund ist Europageordneter der Fraktion der Europäischen Grünen/EFA. Unter anderem ist er Mitglied im Ausschuss für konstitutionelle Fragen und in der Arbeitsgruppe zur Konferenz zur Zukunft Europas. Seine Antworten findest Du oben im Video!
Unser:e Leser:in mit dem Usernamen Jthk ist besorgt, dass westliche Waffenlieferungen an die Ukraine den Krieg noch verschlimmern wird. Er hat uns diesen Kommentar geschickt:
Es geht darum, wann Europa aufhört, den Krieg anzuheizen, wann Europa sich an die beiden verheerenden großen Kriege erinnern kann. Denn wir haben gesehen, dass der dritte Weltkrieg ein Atomkrieg der gegenseitigen Zerstörung sein würde. Europa sollte sich besser zusammenschließen, um über den Frieden zu verhandeln.
Hat Europa nicht aus seiner blutigen Geschichte gelernt? Jthks Sorge teilt auch unser Leser Nate. Er fragt sich, ob Europa denn weder rechts noch links aus der Geschichte gelernt hat. Wie sieht der Europaabgeordnete Daniel Freund das? Seine Antworten findest Du oben im Video!
Außerdem fragten wir bei Professor Timothy Garton Ash nach, er forscht und lehrt zu Europas Gegenwartsgeschichte an der Universität Oxford. Für seine Veröffentlichungen wurde er europaweit mit zahlreichen Preisen geehrt. Was antwortet er Nate?
Nate, ich bin sicher, die Europäer haben Mühe, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Es gibt zwei Probleme: Das eine ist zu vergessen, wie schlimm es war; und das andere Problem ist, das Geschehene falsch zu interpretieren. Wir haben Probleme mit der kommunistischen und der faschistischen Vergangenheit. Die Auseinandersetzung mit unserer eigenen Vergangenheit spielt meiner Meinung nach eine wichtige Rolle, wenn wir ein besseres Europa für unsere Zukunft gestalten wollen.
Hat Europa aus der Geschichte gelernt?
Warum haben wir die Warnzeichen vor Krieg ignoriert? Haben wir nicht aus Europas blutiger Geschichte gelernt? Schreib uns einen Kommentar und wir leiten ihn an Politiker:innen und Expert:innen weiter!
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2 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Nein, aus der Geschichte Europas wurde nicht genügend gelernt. Auch heute werden die Bürger nicht mitgenommen, morgen rächt sich das. Vorschläge werden weiter ignoriert. Siehe Zukunftskonferenz #CoFoE.
Ganz offensichtlich nicht (also zumindest nicht, wenn man Russland auch zu Europa zählt). Aber was ich schlimm finde, ist dass auch im Rest Europas so wenige dazu gelernt haben scheinen. Wenn ich sehe, wie viele Leute einfach komplette Fehlinformationen zum Krieg verbreiten… Außerdem finde ich, dass unsere Unterstützung nicht weit genug geht. Wir können die Ukraine nicht alleine lassen! sonst wird Putin das noch mit anderen Ländern auch so machen. Der Mann ist wahnsinnig.