
Wir ertrinken im Plastik-Müll
Von der Spitze des Mount Everests bis zu den tiefsten Ozeanen – Plastik ist überall. Kunststoff ist ein unglaublich vielseitiges Material, das einen wichtigen Nutzen haben kann, doch unser derzeitiger Gebrauch von Plastik macht dem Planeten sehr zu schaffen. Denn anders als organische Materialien verrottet Plastik nicht (oder nur sehr langsam) und so wachsen die Müllberge auf der ganzen Welt immer weiter – allein die Europäische Union produziert jährlich mehr als 2,5 Milliarden Tonnen Abfall.
Besonders schädlich sind Einweg-Artikel wie Plastiktüten, -becher oder -verpackungen, die nach nur einmaligen Gebrauch weggeworfen werden und im Müll landen. Aufgrund dieses Phänomens wird unsere derzeitige Wirtschaftsform auch als „Wegwerfwirtschaft“ bezeichnet. Die negativen Konsequenzen unseres Plastikkonsums gehen jedoch weit über die Vermüllung hinaus: Die Produktion und der Verbrauch von Kunststoffen tragen zur Erderwärmung bei, verschmutzen Luft und Wasser und können zu Vergiftungen beim Menschen führen. Was können wir gegen diese alarmierenden Entwicklungen tun?
Was tut die EU gegen Plastik-Verschmutzung?
Die EU hat das Plastikproblem erkannt und versucht mit einigen Gesetzen gegen den hohen Plastikverbrauch vorzugehen. Der wichtigste Baustein ist dabei der Kreislaufwirtschaft-Aktionsplan, der gemeinsamen mit dem europäischen Grünen Deal die EU nachhaltiger machen soll. Wie schon der Name besagt, hat der Kreislaufwirtschaft-Aktionsplan das Ziel, die europäische Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft zu wandeln. Was heißt das? In einer Kreislaufwirtschaft sollen bereits bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich wiederverwendet, repariert, geteilt und recycelt werden, sodass sie eine deutlich längere Lebensdauer haben. So hat die EU 2019 zum Beispiel eine Richtlinie beschlossen, die einige Einwegplastik-Artikel komplett verbietet und die Verwendung von anderen Einwegprodukten eingeschränkt. Weitere Gesetze sollen in den kommenden Jahren folgen. Wird das reichen, um unser Plastikproblem zu beseitigen?
Was können Verbraucher tun?
Damit der Kreislaufwirtschaft-Aktionsplan Erfolg hat, müssen aber auch Verbraucher tagtäglich mithelfen. Umweltverbände und auch die EU raten Verbrauchern dazu, das Motto „Reduce, reuse, recycle!“ (auf Deutsch: reduzieren, wiederverwenden und recyceln) zu befolgen. Das heißt, dass Bürger:innen bei ihren alltäglichen Einkäufen bewusst weniger Plastikprodukte kaufen und auf Einmalplastik möglichst ganz verzichten sollten. Die Produkte, die sie bereits besitzen, sollen möglichst mehrfach benutzt werden, vielleicht sogar umfunktioniert werden, und wenn das nicht mehr möglich ist, sollen Plastikprodukte und -verpackungen nicht weggeworfen, sonder recycelt werden. Was tut ihr in eurem Alltag, um euren Plastikverbrauch zu reduzieren?
Was können wir gegen Plastik-Verschmutzung tun?
Wie sollten die EU und die Bundesregierung gegen die Plastik Verschmutzung vorgehen? Was tut ihr in eurem Alltag, um euren Plastikverbrauch zu reduzieren? Schreibt uns!
Foto: Bigstock (c) Veja
5 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Bei uns kommt kein Plastik in Frage schon seit Jahren nicht. Soweit möglich aber immer noch werden diverse Waren in Plastik verpackt.
Wir recyceln natürlich schon seit Jahren, aber ich finde es schwierig wirklich auf Plastik zu verzichten. Im Supermarkt ist immer noch fast alles in Plastik eingepackt, und ich kann es mir nicht leisten bei Bioläden und Co zu shoppen.
Während Corona hab ich das Gefühl, dass sich niemand mehr für die Klimakrise und die Umwelt interessiert. Hab von vielen Freunden gehört, dass sie jetzt nur noch in Plastik verpacktes Gemüse kaufen, aus Angst, dass unverpacktes mit Covid kontaminiert sein könnte…
Mir war garnicht bewusst, dass Plastik auch zum Kimawandel beiträgt. Es ist also doppelt scheiße :(
Wann werden Supermärkte kapieren, dass niemand einzeln in Plastik verpackte Paprika kaufen will?! Ich glaube viele normale Menschen würden sehr gerne auf Plastik verzichten, aber Hersteller machen es einem fast unmöglich.