
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat im September neue Maßnahmen im Kampf gegen Rassismus angekündigt. Seither ist ein EU-Aktionsplan gegen Rassismus beschlossen worden, der unterschiedliche Maßnahmen über die nächsten fünf Jahre beinhaltet. Die EU verfügt bereits über einen Rechtsrahmen gegen Diskriminierung, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, dieses Recht muss aber auch in den Mitgliedsländern konsequent umgesetzt werden. Ein Anti-Rassismus-Koordinator soll eine enge Zusammenarbeit zwischen den Institutionen und Betroffenen sicherstellen und die Mitgliedsländer sollen prüfen, ob Polizei und Strafverfolgungsbehörden gegen Diskriminierung vorgehen. Werden diese Maßnahmen einen Unterschied machen?
Wir haben unsere Community eingeladen, mit den Politikerinnen zu diskutieren
In unserem Bürgerforum diskutierten fünf Bürgerinnen und Bürger mit Helena Dalli, Kommissarin für Gleichheitspolitik und Samira Rafaela, Europaabgeordnete und Ko-Vorsitzender der Intergruppe „Anti-Rassismus und Vielfalt“.
Unsere Leserin Martina stellte folgende Frage: „Während des Lockdowns haben wir alle den Tod George Floyds und die weltweiten #BlackLivesMatter Proteste in den Medien verfolgt. Wie können wir rassistisches Verhalten und Vorurteile bekämpfen?“
Wie antwortet Helena Dalli?
Danke für die Frage Martina, Du sprichst einen sehr wichtigen Punkt an. Man kann die beste Gesetzgebung auf der Welt haben, letztendlich kommt es auch auf die Einstellung und die Vorurteile an, die wir ändern müssen. Unsere Politik sollte Rassismus in all seinen Formen bekämpfen, das will der EU-Aktionsplan gegen Rassismus angehen, den die Kommission gerade im letzten September angenommen hat. Wenn wir offenen Rassismus sehen, sehen wir nur die Spitze des Eisbergs, es gibt Rassismus und Diskriminierung in so unterschiedlichen Facetten. Es gibt sicher unbewusste Vorurteile, es sind nicht nur Individuen, sondern auch Strukturen. Das bedeutet aber auch im Umkehrschluss, dass Rassismus auf sozialer, finanzieller und politischer Ebene entgegengetreten werden kann. Strukturelle Probleme verlangen nach strukturellen Lösungen. Wir sind alle Teil der Strukturen, und damit ist auch jeder und jede Einzelne in der Verantwortung, es besser zu machen. Wir müssen unsere eigenen Einstellungen ändern. Wir müssen uns erst einmal der historischen Gründe bewusst werden: Kolonialismus, Sklaverei und der Holocaust sind Teil unserer Geschichte, und wirken sich noch immer auf unsere heutige Gesellschaft aus. Dieses Bewusstsein zu schaffen, ist ein guter Anfang.
Was sagt Samira Rafaela zu Martinas Frage?
Danke für diese Frage, ich finde sie sehr wichtig. Ich möchte in meiner Antwort auf drei Punkte eingehen: Wir müssen sichere Orte schaffen. Dabei ist es egal, ob diese online, offline oder in Bildungseinrichtungen sind. Insbesondere junge Menschen müssen die Möglichkeit haben, ihre Meinung und ihre Sichtweise ausdrücken zu können, damit wir überhaupt verstehen können, womit sie tagtäglich umgehen müssen. Als zweites ist die Bildung extrem wichtig. Wir müssen in eine Bildung investieren, die uns unsere gemeinsame Geschichte lehrt, die uns Unterschiede zwischen Kulturen und Menschen näherbringt und uns beibringt, wie wir jeden und jede miteinbeziehen statt auszugrenzen. Daher bin ich froh, dass dies in den Resolutionen des Europaparlaments aber auch im Aktionsplan der Kommission enthalten ist. Bildung wurde als essenziell anerkannt. Mein dritter Punkt geht um Repräsentanz und Vorbilder, woran sollen sich junge Menschen sonst orientieren? Wenn man Rassismus bekämpfen will und auf Augenhöhe miteinander gesprochen werden soll brauchen wir Vorbilder. Andernfalls fehlt das Wissen darüber, was möglich ist.
Kann Europa den Kampf gegen Rassismus gewinnen?
Die Europäische Union hat bereits viele rechtliche Regelungen gegen Diskriminierung und Rassismus verabschiedet, jetzt sollen Lücken gefunden und ausgebessert werden. Wird das ausreichen? Was denkt Ihr? Wie tief sind Rassismus und Vorurteile in der Gesellschaft verankert? Diskutiert mit!
Foto: Bigstock © Alefron; Portraits © Europäische Union, 2020
Dieser Beitrag wurde finanziell vom Auswärtigen Amt – Deutschlands EU-Ratspräsidentschaft unterstützt, mehr dazu in unserem FAQ.

21 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Islamisten schneiden einheimischen die Köpfe ab und wir benennen Mohrenköpfe um und ändern Straßennahmen…merkt ihr was…?
Ja, dass wir nicht nur bis zur Nasenspitze denken
als „denken“ kann man das wohl schwerlich bezeichnen. Wenn hier jemand denken würde, wären wir in einer ganz anderen Lage…
Stimmt, ihr Kommentar würde wohl nicht hier stehen, Marco
Es hilft die Geschichte Helmut Hübeners zu erfahren. Ist im Internet zugänglich.
es giebt anscheinend wirklich Leute, die den Rassistischen Staat von damals mit dem heutigen Deutschland vergleichen. Dabei ist es doch offensichtlich, dass hier eine linksliberale, pseudomoralische Clique versucht ihre Weltordnung auch in den letzten Winkel (des ehem.) Deutschlands zu tragen. Da ist alles „Nazi“ und alles „Rassismus“ was einem nicht in den Kram passt! Es ist einfach wiederlich, Wiederstandskämpfer und Opfer der damaligen Zeit, die wirklich unter Todesmut ihr Leben riskierten (und auch verloren), für solch schädlichen Unsinn zu missbrauchen. Und ich meine jetzt nicht, dass Schulen nach Wiederstandskämpfern benannt werden. Das ist vollkommen in Ordnung! Ich meine dass man heute mit dem Wort Rassismus so inflationär umgeht, ohne überhaupt zu wissen wie so etwas sich wirklich anfühlt! Wir sind hier nicht in Amerika! Da gab es immer Rassismus und wird es auch immer geben. Die Menschen hier sind zum übergroßen Teil weder Rassisten noch Ausländerfeinde! Aber bei unserer Regierung, da frag ich mich manchmal ob die nicht heimlich von 1933 abguckt…
welcher Rassismus? Der Islam ist keine Rasse, daher auch kein Rassismus sondern gesunder Menschenverstand.
Warum will denn ein Großteil der dritten Welt unbedingt nach Europa, obwohl dieser Kontinent vermeintlich so rassistisch ist?
Alle Kommentare die ich bisher gesehen habe stellen das Problem gut dar: Wir als Menschen stürzen uns auf das Offensichtliche und korrelieren vorurteilsbehaftete Daten und nur die wenigsten ergründen die Ursachen und Zusammenhänge, die dahinterstecken. Dann wird auch noch von anekdotischen Daten auf Gruppen generalisiert, die willkürlich festgelegt werden/wurden. Das kann man nur abwehren wenn man die eigene primitive Natur immer im Hinterkopf behält und sich fragt, wie die eigenen Anschauungen zustandekommen. Vernunftbegabt sind wir alle; wir müssen trotzdem lernen, Vernunft anzuwenden
Ich habe Angst vor Islamisten
so lange wie sie hier die ganzen Facharbeiter Importieren wird es schlimmer werden
Wie sollte das Gesetz implementiert werden, wenn Rassismus bei der Polizei, Staatsanwaltschaften und Richter Struktur hat. Ausserdem brauchen Sie nur die Kommentare unter Ihrem Beitrag zu lesen, dann werden Sie verstehen, dass sich ein großer Teil der deutschen Bevölkerung immer noch nach den Zeiten der NS sehnen. Vielleicht sollten Umerziehungsmaßnahmen initiert werden, nur dieses Mal mit einer gewissen Ernsthaftigkeit.
Der Rassismus ist keine Erfindung der Neuzeit sondern beginnt bereits vor 200 Jahren mit der Kolonialisierung durch die Europäer! Die Frage muss gestellt werden, wieso gelang es den Europäer ganz Afrika zu kolonialisieren und nicht umgekehrt ? Welche namhaften Erfindungen und Innovationen wurden aushalb Europa ( USA ausgenommen ) gemacht ? Dieses Überlegenheitsgefühl führt unweigerlich zum Rassismus !
Bei wem führt das zu einem Überlegenheitsgefühl? Bei dir? Bei der gesamten Gesellschaft? Oder doch nur bei allen, die sich nicht mit der Kultur der anderen Länder ersthaft auseinandersetzten. Ich frage, weil mich tatsächlich interessiert, auf wen Du das beziehst.
Es ist kein Phänomen von Deutschland oder einer einzelnen Person alleine !
Alle weißen Amerikaner haben ihre Wurzeln in Europa und zu 45% in Deutschland !
Welche Kultur haben die Afrikaner überhaupt?
Bei denen es unter vielen Stämmen nicht einmal eine Schriftsprache gibt ?
Welche Kenntnisse haben eigentlich denn sie von den Kulturen Afrikas ?
Wie ignorant und Rassistisch kann man bitte sein. Erst mal ein kleiner hinweis: Bitte lies nach was Kultur bedeutet. Sie scheinen hier technologischen Fortschritt mit Kultur zu verwechseln. Wenn sie nicht wissen was andere Teile dieser Welt für Kulturen haben zeigt das nur entweder wie ignorant sie sind oder wie schlecht unser Bildungssystem ist. Selbst wenn man Wissen/Technologie betrachtet stimmt ihre aussage schlicht nicht. Viele grundlegende Entwicklungen in Technik und den Naturwissenschaften wurden unter Anderem im Arabischen raum entwickelt.
Außerdem ist es ja nicht überraschend das in Folge der Industriellen-Revolution und der daraus resultierenden Kolonialisierung viele Entwicklungen von Europa aus gingen, schlicht weil wir die Freiheit und die Wirtschaft hatten (unter anderem in Folge der Ausbeutung anderer) um Forschung bezahlen zu können.
Der Joghurt hat auch Kultur ! Sie sollten sich zuerst die Definition des Wortes „Kultur“ im Duden anschauen !
Apropos : Habe für längere Zeit bzw mehrere Jahre in Afrika gelebt und ich weiß von wass ich rede , brauche mir deshalb keine Belehrung eines Sesselfurzer bieten lassen ! Bin mit ihrer naiver Einstellung nach Afrika gereist und nach Jahren mit der meinen zurückgekehrt !
Frage, hat ein Bayer deshalb mehr Kultur als ein Hamburger nur weil er Schuhplatteln und Jodeln kann ?
ach stimmt ja ich hab natürlich vergessen das Kultur ja nur das ist was ihnen gefällt. Ich glaube sie leben in der falschen Zeit denn mit der Einstellung wären sie vor 1945 sicher super angekommen.
Aber ich merke schon sie sind der einzige hier der Afrika kennt und haben daher die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Ich hoffe nur sie legen an sich selbst die gleichen Maßstäbe an wie an alle Menschen in Afrika weil dann haben wir ja noch große kulturelle Errungenschaften von Ihnen zu erwarten.
Ich diskutiere mit und sage: die ihr das Wort Rassismus in den Mund nehmt, seid Nazis! Denn, Menschen lassen sich nicht in Rassen einteilen. Wer das versucht folgt der Rassentheorie aus dem dritten Reich!
Es gibt keine Rassismus, es kann Diskrimierungen geben!
Es gibt eigentlich keinen Rassismus. Viel schlimmer ist doch, dass Islamisten ,auch wenn es keine Rasse ist, anderen Menschen den Kopf abschlagen , ohne Gefahr einer Strafverfolgung dieser ‚Rasse‘. Globalisierung ist der größte Fehler der Menschheit!!
ähnlich wie andere Kommentare hier scheint ihr Weltbild vor 1945 zu sein. 1. Ne…. ist beleidigent. Da ist ähnlich als würde ich alle Deutschen als Rasissitsche-Nazi-Arschlöcher bezeichnen und oh wunder dann würden sich aber alle aufregen. 2. Islamisten ist laut definition ein extremistischer Muslim … das es schlimm ist, dass es diese Menschen gibt ist ungefähr so sinnvoll wie zu sagen das es schlimm ist das es Gewaltätige Menschen gibt (in der sache zwar richtig aber leider ohne viel sinn).
3. Ohne Gefahr der Strafverfolgung… naja ich wüsste von keinem Islamisten der in einer Industrie-Nation einen Anschlag verübt hat und davon gekommen ist bzw. es überlebt hat.
4. Globalisierung ist der größte Fehler der Menschheit… sehr lustig, dass sie das in einem Sozialen Netzwerk aus den USA schreiben, mit einem Gerät für welches die Rohstoffe aus Afrika und Südamerika kommen, viele Bauteile aus Asien und die Software wahrscheinlich aus den USA.