Nutzt Du seit der Kontaktsperre öfter Soziale Medien?
Soziale Medien profitieren vom Coronavirus
Immer mehr Menschen nutzen Soziale Medien, doch während der Corona- Kontaktsperre stiegen die Zahlen noch einmal enorm: What’s App hat eine Zunahme von 40 Prozent verzeichnen können, aber auch Facebook und Twitter haben profitiert. Wir nutzen die Medien, um im Kontakt miteinander zu bleiben und uns zu informieren. Werden wir dadurch aber auch anfälliger für die Verbreitung von Fake News, Panik und falschen Heilsmeldungen? Oder halten wir nur unsere soziale Einsamkeit in Schach?
Was denken unsere Leserinnen und Leser?
Wir haben einen Kommentar von Dzsenifer erhalten,
die argumentiert, dass soziale Medien während der Krise enorm hilfreich waren –
sie ermöglichten es den Menschen, Nachrichten zu verbreiten und
Selbsthilfegruppen zu organisieren. Die Weltgesundheitsorganisation warnt
jedoch neben der Pandemie auch vor den Folgen einer „Infodemie“ von Fehlinformationen
in Sozialen Medien. Machen die Sozialen Medien jetzt alles besser oder
schlimmer?
Für eine Antwort sprachen wir direkt mit einem Vertreter der
WHO: Vytenis Andriukaitis ist ihr Sondergesandter für die Region Europa
und früherer EU-Kommissar für Gesundheit.
Beides. Man kann die positiven Aspekte nicht von den negativen trennen. Zunächst einmal, was ist mit „Infodemie“ gemeint? Sehen Sie sich an, wie Panik und Angst ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Einige Menschen versetzen andere in Panik, indem sie über das Ende der Welt sprechen und falsche Informationen verbreiten, die völlig losgelöst von der Realität sind, und sie hören nicht auf den wissenschaftlichen Rat des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie ignorieren die Ratschläge, die es gibt.
Auf der anderen Seite können Sie auch sehen, wie wir jetzt mit Hilfe von sozialen Medien und IKT-Plattformen ausgerüstet sind, um wissenschaftliche Erkenntnisse und Ratschläge über das Verhalten der Öffentlichkeit und die Fähigkeit eines jeden, uns bei der Bekämpfung dieser Pandemie zu helfen, zu verbreiten; über die Möglichkeiten, Menschen zu ermutigen, positive Botschaften an diejenigen zu senden, die psychische Gesundheitsprobleme haben, denn Sie wissen, dass Panik und Angst immer die Schwächsten am härtesten treffen, insbesondere diejenigen mit Problemen der psychischen Gesundheit. Wir müssen ihnen beruhigende Botschaften senden und das können wir mit Hilfe der Sozialen Medien tun. Soziale Medien sind also ein sehr wirksames Instrument, das aber auch sehr große Herausforderungen mit sich bringt.
Schließlich sehen Sie auch Menschen, die gezielt Propaganda streuen, um Ausschreitungen oder Unruhen zu provozieren. Auch das ist sehr gefährlich. Wir müssen die positiven Elemente der sozialen Medien fördern, aber natürlich bin ich sehr froh, dass einige Medienplattformen beschlossen haben, gefälschte Nachrichten und Desinformationen zu blockieren. Die Menschen sollten besser die Websites der WHO und des ECDC benutzen. Ich sehe beide Tendenzen, aber jetzt sollten wir verstehen, dass wir uns in einem sehr fragilen Umfeld befinden und unsere Kräfte vereinen müssen, um die sozialen Medien auf positive Art und Weise zu beeinflussen.
Für eine weitere Perspektive auf die Frage sprachen wir mit Natascha Strobl, die Rechtsextremismus analysiert und selbst viel in Sozialen Medien unterwegs ist. Wie sieht sie die Entwicklungen im auf den Plattformen, wird es durch sie einfacher oder schwieriger?
Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen einfacher, nämlich genau aus den Gründen, die Dzsenifer genannt hat.
Es ist es doch total gut zu sehen, man ist nicht alleine. Wenn es gerade wieder schwierig ist, sind ganz viele Leute da und man kann reden und Witze machen; man kann ernst sein und findet irgendjemanden. Ich glaube, das ist total wichtig, weil ja ganz viele Leute auch allein sind, was schwierig ist. Dass es Fake News, Gerüchte und so weiter gibt, das war ja eigentlich schon immer so. Auch wenn es jetzt kein Social Media gäbe – in der Nachbarschaft weiß immer irgendjemand irgendwas, was man gehört hat. Jetzt passiert das natürlich auf einer viel größeren Skala.
Ich glaube, wir haben alle in den letzten Jahren sehr viel gelernt, wie man damit umgeht und wie man das einschätzt. Gerade weil es eine ganz schwierige Krisensituation ist, ist es wichtig, das immer wieder abzuschätzen. Aber im Großen und Ganzen würde ich sagen: Es ist total gut, dass Leute eben nicht alleine sind, die sozialen Medien bieten da in Sachen Hilfe, Zusammensein, Ablenkung sehr viel und das ist schön. Außerdem sind wir alle auf der ganzen Welt miteinander verbunden und können uns gegenseitig Mut zusprechen.
Machen Soziale Medien die Corona-Krise schlimmer oder
besser?
Sie haben es den Menschen ermöglicht, Informationen
auszutauschen und Freiwilligen- und Selbsthilfegruppen zu organisieren. Soziale
Medien befeuern aber auch die Verbreitung von Fake-News, Pseudowissenschaft und
Desinformation. Was überwiegt Eurer Meinung nach? Schreibt uns Eure
Einschätzung, wir geben sie an die Experten und Entscheidungsträger weiter.
Die sozialen Medien haben eine negative Auswirkung
Olivia
Schlimmer, mit irgendwelchen Horrormeldungen und dem Nicht-Berichten anderer Sachverhalte. Niemand spricht z.B. über Flüchtlingskrise, oder aber Dinge, wie z.B. den angekündigten schlimmsten Sommer der Wetteraufzeichnungen, der uns vorsteht
Sina
Der Umfang der Informationen der sozialen Medien ist in Ordnung. Schlimmer finde ich die Informationsflut über das Fernsehen zur Primetime
Kathrin
schlimmer – ich nutze soziale Medien öfter
Kyra
Ich persönlich habe das Gefühl, von sozialen Medien sehr zu profitieren, befürchte aber, dass sie ingesamt eher einen negativen Effekt haben, da sich Fake News sehr schnell sehr weit verbreiten und viele Menschen anscheinend nicht mit der nötigen Sorgfalt Quellen überprüfen bzw. nie gelernt haben, dass man dies überhaupt tun sollte. Andererseits ist es natürlich ein sehr hilfreiches Medium zur schnellen Verbreitung von tatsächlich wichtigen Informationen und zur Organisation und Vernetzung im Rahmen von Hilfsprojekten.
Alice
schlimmer
Zehra
Ich denke schlimmer. Vorallem die ältere Generation die auf Facebook und über Whatsapp Wunder durch Knoblauch, Ingwer, etc. verspricht.
J.
Sowohl, als auch: Es ist gut, dass es viele kreative Ideen gibt, verschiedene Dinge als online Alternative anzubieten (Beispielsweise wissenschaftliche Vorträge oder Musik Auftritte per Livestream). Negativ ist, dass man der Thematik manchmal nicht so richtig „entkommen“ kann, und vielleicht auch Meinungen, die nicht wissenschaftlich fundiert sind, sich schnell verbreiten können. (z.B. durch reißerische Artikel Titel für Klicks oder Zitate von WissenschaftlerInnen, welche kontext los oder in falschen Zusammenhängen gezeigt werden)
Penny
Zu Beginn der Krise war es noch schwierig und beunruhigen, besonders da jeder ständig darüber gesprochen hat, ständig eine neue Meldung kam und sehr viel Angst zu spüren war. Jetzt kann ich mich mittlerweile davon abgrenzen und mich gezielt bei Quellen informieren, von denen ich weiß, dass sie offiziell und vertrauenswürdig sind.
Patrick
Anfangs hat mich die Informationsflut etwas überrumpelt, aber mittlerweile nutze ich soziale Medien eher nicht mehr, um mich zu informieren. Es ist schwieriger, die Richtigkeit der Informationen zu überprüfen, weshalb ich soziale Medien jetzt nur noch nutze, um mich mit Freunden und Bekannten zu unterhalten. Insgesamt denke ich aber trotzdem, dass soziale Medien uns in dieser Situation helfen, nicht komplett von der Außenwelt abgeschottet zu sein.
Arek
Viel Viel schlimmer, als Beispiel kann man die Aktionen in England sehen wo die 5G Masten zerstört werden da „Das Corona-Virus Drahtlos übertragen wird“
Jane
besser
Anja
nutze Whatsapp, Skype; zählt das als soziale Medien? sonst: nutze quasi keine sozialen Medien
Chris
Schlimmer
Joana
beides, ja ich mache mir sorgen
Clarissa
Beides
Christine
Besser, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Außerdem hilft es zu sehen, wie Menschen in anderen Ländern mit der Situation umgehen.
Marina
besser – ich wäre sonst sozial depriviert
Sonja
besser. man ist nicht allein.
Karl
Ich denke in Zeiten von Social Distancing helfen soziale Medien immens um nicht vollständig isoliert zu sein.
Jonas
schlimmer
Julez
Definitiv schlimmer.
Cora
beides, die Informationsflut und allgegenwaertigkeit des Themas verunsichert mich, gleichzeitig koennen corona auch erheitern. die moeglichkeit mit freunden und familie zu skypen macht den lockdown ertraeglich…
Niels
Sie helfen Kontakte zu pflegen. Allerdings werden Leute die nichts mit Medizin oder Wissenschaft zu tun haben zu praesenten Stimmen.
Jens
weder noch, es nervt ein wenig ständig davon zu hören, doch weder besser noch schlechter
Gabriel
Schlimmer als sie sein sollte
Vera
Ich denke, dass soziale Medien die Situation viel besser machen, sowohl weil sie soziale Kontakte ermöglichen als auch Informationen verbreiten, aber Benutzer müssen besonders vorsichtig mit Fake News sein.
CCJ
Schlimmer
Sascha
Schlimmer
Duc
Schlimmer, denn viele prüfen nicht Nachrichtenquellen und verbreiten Falschmeldungen und sonstige Verschwörungstheorien/Paniknachrichten.
David
besser
Stefan
Ich meide die sozialen Medien im Bezug auf Corona
Christian
Ich denke, global gesehen machen die Medien die Situation schlimmer, dadurch, dass sich Panik und Fake News verbreiten.
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Die sozialen Medien haben eine negative Auswirkung
Schlimmer, mit irgendwelchen Horrormeldungen und dem Nicht-Berichten anderer Sachverhalte. Niemand spricht z.B. über Flüchtlingskrise, oder aber Dinge, wie z.B. den angekündigten schlimmsten Sommer der Wetteraufzeichnungen, der uns vorsteht
Der Umfang der Informationen der sozialen Medien ist in Ordnung. Schlimmer finde ich die Informationsflut über das Fernsehen zur Primetime
schlimmer – ich nutze soziale Medien öfter
Ich persönlich habe das Gefühl, von sozialen Medien sehr zu profitieren, befürchte aber, dass sie ingesamt eher einen negativen Effekt haben, da sich Fake News sehr schnell sehr weit verbreiten und viele Menschen anscheinend nicht mit der nötigen Sorgfalt Quellen überprüfen bzw. nie gelernt haben, dass man dies überhaupt tun sollte. Andererseits ist es natürlich ein sehr hilfreiches Medium zur schnellen Verbreitung von tatsächlich wichtigen Informationen und zur Organisation und Vernetzung im Rahmen von Hilfsprojekten.
schlimmer
Ich denke schlimmer. Vorallem die ältere Generation die auf Facebook und über Whatsapp Wunder durch Knoblauch, Ingwer, etc. verspricht.
Sowohl, als auch: Es ist gut, dass es viele kreative Ideen gibt, verschiedene Dinge als online Alternative anzubieten (Beispielsweise wissenschaftliche Vorträge oder Musik Auftritte per Livestream). Negativ ist, dass man der Thematik manchmal nicht so richtig „entkommen“ kann, und vielleicht auch Meinungen, die nicht wissenschaftlich fundiert sind, sich schnell verbreiten können. (z.B. durch reißerische Artikel Titel für Klicks oder Zitate von WissenschaftlerInnen, welche kontext los oder in falschen Zusammenhängen gezeigt werden)
Zu Beginn der Krise war es noch schwierig und beunruhigen, besonders da jeder ständig darüber gesprochen hat, ständig eine neue Meldung kam und sehr viel Angst zu spüren war. Jetzt kann ich mich mittlerweile davon abgrenzen und mich gezielt bei Quellen informieren, von denen ich weiß, dass sie offiziell und vertrauenswürdig sind.
Anfangs hat mich die Informationsflut etwas überrumpelt, aber mittlerweile nutze ich soziale Medien eher nicht mehr, um mich zu informieren. Es ist schwieriger, die Richtigkeit der Informationen zu überprüfen, weshalb ich soziale Medien jetzt nur noch nutze, um mich mit Freunden und Bekannten zu unterhalten. Insgesamt denke ich aber trotzdem, dass soziale Medien uns in dieser Situation helfen, nicht komplett von der Außenwelt abgeschottet zu sein.
Viel Viel schlimmer, als Beispiel kann man die Aktionen in England sehen wo die 5G Masten zerstört werden da „Das Corona-Virus Drahtlos übertragen wird“
besser
nutze Whatsapp, Skype; zählt das als soziale Medien? sonst: nutze quasi keine sozialen Medien
Schlimmer
beides, ja ich mache mir sorgen
Beides
Besser, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Außerdem hilft es zu sehen, wie Menschen in anderen Ländern mit der Situation umgehen.
besser – ich wäre sonst sozial depriviert
besser. man ist nicht allein.
Ich denke in Zeiten von Social Distancing helfen soziale Medien immens um nicht vollständig isoliert zu sein.
schlimmer
Definitiv schlimmer.
beides, die Informationsflut und allgegenwaertigkeit des Themas verunsichert mich, gleichzeitig koennen corona auch erheitern. die moeglichkeit mit freunden und familie zu skypen macht den lockdown ertraeglich…
Sie helfen Kontakte zu pflegen. Allerdings werden Leute die nichts mit Medizin oder Wissenschaft zu tun haben zu praesenten Stimmen.
weder noch, es nervt ein wenig ständig davon zu hören, doch weder besser noch schlechter
Schlimmer als sie sein sollte
Ich denke, dass soziale Medien die Situation viel besser machen, sowohl weil sie soziale Kontakte ermöglichen als auch Informationen verbreiten, aber Benutzer müssen besonders vorsichtig mit Fake News sein.
Schlimmer
Schlimmer
Schlimmer, denn viele prüfen nicht Nachrichtenquellen und verbreiten Falschmeldungen und sonstige Verschwörungstheorien/Paniknachrichten.
besser
Ich meide die sozialen Medien im Bezug auf Corona
Ich denke, global gesehen machen die Medien die Situation schlimmer, dadurch, dass sich Panik und Fake News verbreiten.