
Es ist der demokratische Grundsatz der Gleichheit: jede Person hat eine Stimme.
Praktisch sind an das Wahlrecht jedoch Bedingungen geknüpft: Alter, Staatsangehörigkeit oder der Wohnsitz. Bei Bundestagswahlen in Deutschland gelten ein Mindestalter von 18 Jahren und die deutsche Staatsbürgerschaft als Voraussetzungen. Unsere Gesellschaft wird aber immer älter. Sind die Jungen noch ausreichend repräsentiert?
Oft wird diskutiert, ob das Mindestalter nicht auf 16 Jahre herabgesetzt werden sollte – Österreich und Malta machen es vor. Eine andere Idee ist ein Wahlrecht für Kinder, das die Eltern ausüben sollen. Wäre auch ein Höchstalter denkbar, um der jüngeren Generation mehr Gewicht zu geben? Der Trend ist klar, unsere Lebenserwartung steigt während Geburten zurückgehen. Demografisch ist es möglich, dass die jüngeren Generationen von den älteren konsequent überstimmt werden, oder behalten sie die Belange ihrer Enkel im Blick?
Das Alter ist ein relevanter Faktor für den Wahlausgang
Es haben vor allem Ältere für den Brexit gestimmt, während die Jugend langfristiger von den Folgen betroffen sein wird. In Deutschland haben bei der letzten Europawahl die Wähler bis 30 meist für die Grünen gestimmt, Ältere halten den Volksparteien die Treue. Die politische Landschaft würde sich mit einer Altersgrenze drastisch ändern.
Was denken unsere Leser?
Wir erhielten einen Kommentar von David, der befürchtet, dass „mit der Alterung der Bevölkerung die Gefahr besteht, dass die Regierungen eine Politik betreiben, die nur ältere Wähler anspricht“. Er schlägt vor, ein maximales Wahlalter von 85 Jahren festzulegen.
Wir befragten die Autorin und Aktivistin gegen Altersdiskriminierung Ashton Applewhite zu Davids Kommentar.
Das ist ein unglaublich altersdiskriminierender Kommentar! Ich denke, die Menschen sollten mit 16 Jahren wählen dürfen und zugleich so lange wählen können, wie sie die Themen verstehen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Alterung der Bevölkerung ein permanenter, globaler demographischer Trend ist. Es ist eine Welt, in der David – wie ich annehme – wahrscheinlich hofft lange genug zu leben, um sie auch als älterer Mensch zu bewohnen. Wir müssen Rollen und Institutionen der gesamten Gesellschaft im Sinne einer lebenslangen Gerechtigkeit neu überdenken. Denn auch junge Menschen brauchen enorme Unterstützung, weil sie kein Vermögen haben, weil sie kleine Kinder aufziehen.
Die Weltgesundheitsorganisation hat Kriterien für „altersfreundliche Städte“ aufgestellt, dabei geht es um Parks, öffentliche Verkehrsmittel und soziale Dienste. Raten Sie mal, was? Das wäre für alle Altersgruppen gut! Wir geben dann doch kein Geld für „teure alte Menschen“ aus, sondern für Dinge, die für alle gut sind. Ich denke auch David wird, wenn er älter ist, über diese Investitionen sicher froh sein.
Für eine weitere Perspektive auf Davids Vorschlag, sprachen wir mit der jungen Europaabgeordneten Samira Rafaela.
Der Vorschlag entspricht doch nicht dem Wesen unserer Demokratie, oder? Wir sollten die Werte der Demokratie respektieren, wir werden niemanden von Wahlen ausschließen! Menschen über 85 sind gleichermaßen Teil unserer Gesellschaft wie Jüngere und wir sollten sie respektieren. Auch als jüngere Generation sollten wir nicht vergessen, dass unsere Eltern und Großeltern sehr viel für uns getan haben. Jetzt mal ehrlich! Das müssen wir respektieren und schätzen.
Es ist auch eine Frage der Loyalität und des Respekts gegenüber Älteren. Statt das Wahlalter zu begrenzen, sollten wir besser mehr engagierte junge Menschen in der Politik unterstützen, damit wir mehr Ausgewogenheit herstellen. Das ist die Hauptlösung für dieses Problem. Die Lösung kann nicht sein, Menschen auszuschließen. Die Lösung ist die stärkere Einbeziehung der Menschen.
Sollte es ein Höchstalter für Wahlen geben?
Sollen wir die Altersgrenzen für das Wählen vollständig abschaffen oder braucht es neue Grenzen? Würde ein Höchstalter grundlegende demokratische Prinzipien untergraben? Schreibt uns Eure Sicht auf das Thema!
Foto: Unsplash (c) Arnaud Jaegers
Portraits: Applewhite (c) Adrian Buckmaster, Rafaela (c) European Parliament
29 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Wie bekloppt es dann das ?
Nein.
Vielleicht sollte wählen erst ab 70 möglich sein.
Lebenserfahrung, Weisheit.🙏🏻
Rentner sind doch viel Cooler als alle anderen
Also mein fast82jähriger stiefopa denkt, dass angela merkel höchstpersönlich für die schlaglöcher in unserer straße verantwortlich sei, weil sie nachts da war und mit den flüchtlingen die straße zerhackt hätte…ja, sehr weise
😄✌️
Glauben Sie wirklich, dass sich der Großteil der 70 jährigen für Klimawandel intressiert? (Sofern Sie an ihn glauben) Glauben Sie die politische Landschaft würde sich auf irgendeine Art und weise ändern wenn nur 70 jährige Wählen dürfen? Sollte der Großteil eines Staates die Entscheidungen der Alten ausbaden müssen die evtl schon lange tot sind?
War das jetzt ernst oder ironisch gemeint? Sorry, bin voll confused ;)
Was für eine dumme Frage.
Wieso? Wer hat den Mist den auszubaden? Ein 18 Jähriger hat mind. 50 Jahre mit der Wahl-Entscheidung eines 90 Jährigen zu leben. Der im schlimmsten Fall wenige Tage.
Mit der Wahl lenken wir die Zukunft. Dafür muss man aber auch schon in der Gegenwart angekommen sein und ein Interesse haben, dass es noch 50 oder 100 Jahre weitergeht. 90% der über 60 jährigen die ich kenne wählen immer die ein oder zwei Parteien die sie immer gewählt haben. Niemand schaut sich Wahlprogramme oder sonst was an. Warum? Weil es sie nicht interessiert. Sie wollen nur gute Bürger sein und Hauptsache wählen. Ich hab oft genug gehört: Was interessiert mich der Klimawandel. Ich lebe sowieso nicht mehr so lang.
Dann würde die CDU viele stammwähler verlieren ;) nämlich die alten wählen noch die CDU ;)
in Thueringen wählen viele ältere immer noch SED
Die Diskriminierung alter Menschen in diesem Land ist einfach nur noch widerlich. Da wird erzählt der neue Virus ist gar nicht so schlimm , es sterben ja hauptsächlich alte Leute und jetzt das . Also hab ich als alter Mensch dann keine demokratischen Rechte mehr . Na da kann man ja schon mal auf den nächsten Vorschlag gespannt sein . Besser wird es bestimmt nicht
Schwierig, die älteren Menschen sind ja Erwachsen und haben Erfahrung, sie sollten der nächsten Generation die Wege Ebenen, dieser Generation dann das Wahlrecht zu entziehen, ist sie Mündigkeit eines Bürgers aufzuheben, dann kann man gleich sagen, das diese nur noch eine Last für die Gesellschaft sind. Nein, das halte ich für den falschen Weg.
Vielleicht wäre es eher besser auf die kognitiven Fähigkeiten zu setzen, wer selbst mit 90 noch geistig fit und Situationen einschätzen kann, dann sollte diese Person auch weiterhin wählen dürfen.
Naja, nach dieser Aussage waren andersrum ein Großteil unserer Regierung bereits entmündigt worden.
Vielleicht wäre ein mindest IQ fürs posten viel sinnvoller!
merkt ihr noch was?
wir sollen arbeiten bis zum Umfallen, dürfen aber nicht mit dem Auto fahren und nicht Wahlen?
ihr Marxisten, ihr linken, wir vergessen dass nicht, was ihr uns antut. das Karma vergisst nie!
Wieso? Wer hat den Mist den auszubaden? Ein 18 Jähriger hat mind. 50 Jahre mit der Wahl-Entscheidung eines 90 Jährigen zu leben. Der im schlimmsten Fall wenige Tage.
Mit der Wahl lenken wir die Zukunft. Dafür muss man aber auch schon in der Gegenwart angekommen sein und ein Interesse haben, dass es noch 50 oder 100 Jahre weitergeht. 90% der über 60 jährigen die ich kenne wählen immer die ein oder zwei Parteien die sie immer gewählt haben. Niemand schaut sich Wahlprogramme oder sonst was an. Warum? Weil es sie nicht interessiert. Sie wollen nur gute Bürger sein und Hauptsache wählen. Ich hab oft genug gehört: Was interessiert mich der Klimawandel. Ich lebe sowieso nicht mehr so lang.
Echt toll, wie viele alte leute sich davon angegriffen fühlen. Das ist kein vorschlag oder sonst was, sondern einfach eine frage zum diskutieren. Davon muss man sich persönlich nicht angegriffen fühlen und einen auf drama machen.
Sonst gibt es nicht wichtigeres ???? Wäre für ein Höchstalter von Politikern und dass sie nur hohe Pensionen bekommen wenn sie mindestens 45 Jahre gearbeitet haben , Pensions an die Rentenhöhe angepasst werden und alles was sie dazu verdienen angerechnet wird.
Außerdem bekommen ihr das nicht durch oder glaubt ihr echt ,die „Altparteien“ sägen sich den Ast ab, auf dem sie sitzen ???
Nur weil ein Mensch alt ist , will man ihm also ein grundlegendes Recht entziehen ? Wie lange wird es dann wohl noch dauern , bis jemand auf die Idee kommt alte Menschen sozialverträglich frühabzuleben ? 😤
Ja sollte beschränkt werden, da die ganz alten sich nicht im internet informieren und so nur das sehen was in der glotze kommt und das ist nicht okay. denn wer nur den fernseh als informationsquelle hat, hat ein beschränktes sichtfeld und so ist es auch kein wunder das seit jahren parteien gewählt werden die nur für eine minderheit gut sind!
vor allem, wer überprüft ob bei alten leuten die pflege bedürftig sind und nix mehr auf die kette bekommen, das nicht ihre pfleger oder sonst wer ihre briefwahlunterlagen nutzen?
Da man bei den Jungen ja auch die Politikfähigkeit pauschal am Alter fest macht, wäre es nur fair dies auch bei älteren zu tun. Eine 85 jährige Person hatte ja 67 Jahre lang die Möglichkeit zu wählen und hat damit zu der dann aktuellen politischen Situation maßgeblich beigetragen. Fakt ist auch, dass ebenso wie Minderjährige vielleicht nicht die nötige Weitsicht, Vernunft und Objektivität an den Tag legen um Wählen zu dürfen, den alten das Verständnis für das Leben ihrer Enkel und Uhrenkel fehlt. Da ist Internet Neuland, Smartphones Teufelszeug und von Industrie 4.0 oder KI hat von denen noch niemand etwas gehört. Das ist aber nunmal die Zukunft. Eine Zukunft die jehne, die sich nicht mehr damit befassen wollen oder können, den jungen verbauen wenn sie weiter wählen gehen und für sich statt für ihre Enkel einstehen. Das gilt für Umweltfragen, für die Zukunft der Energiewirtschaft, für den Straßenverkehr, den Arbeitsmarkt, die komplette Sozialpolitik und so weiter…
Allerdings halte ich weder das pauschale Mindestalter noch ein pauschales höchstalter für wirklich fair oder angemessen. Gerade beim Mindestalter, lässt es sich aber wohl nicht anders machen.
Also müssen faire Alternativen her.
Ich persönlich könnte mir vorstellen zum Beispiel den Prozentsatz der Bevölkerung, der durch das Mindestalter vom Wahlrecht ausgeschlossen ist, ebenso am anderen Ende, eben bei den alten Menschen durch ein Höchstalter auszuschließen. So würde sich eine dynamische Obergrenze ergeben. Das demografische Ungleichgewicht wäre dadurch zwar nicht beseitigt, aber doch zumindest etwas gedämpft.
Die radikalste Variante wäre, bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 82 Jahren die 41 als Mitte anzunehmen und dann zu sagen 23 Jahrgänge darunter dürfen Wählen, dann auch 23 darüber. Somit wäre mit 64 Schluss. Oder wenn man das Mindestalter, wie häufig diskutiert, auf 16 herab setzt, mit 66 Jahren. Das ist dann altersdikriminirend wie Jugend diskriminierend gleichermaßen. Jedoch mit dem Unterschied, dass während die alten durchschnittlich 16 Jahre lang Politik der jüngeren ertragen müssen ohne diese mitbestimmen zu dürfen, die jungen 16 Jahre nicht mit machen und zusätzlich den Rest ihres Lebens dem Mist der älteren ausbaden müssen.
Es sollten einfach die ersten und letzten Jahre gleichermaßen begrenzt werden. Wenn man ab 18 erst wählen darf, doch auch einfach 18 Jahre von der durchschnittlichen Lebenserwartung abziehen und das Maximalwählalter damit begrenzen. Wahlen sollten eher Zukunftsorientiert sein und das wäre meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung.
Absomut Sinnvoll!
Wer bald stirbt, sorgt sich nicht um das langfristige Wirken seiner Entscheidungen. Die jungen müssen ein Leben lang mit den konsequenzen leben. Wenn unter 18 Jährige ausgegrenzt werden sollte dies auch mit beispielsweise über 70/80 jährigen gemacht werden um wenigstens einigermaßen ein Gleichgewicht zu halten. Der demographische Wandel verstärkt dies noch mehr das die jungen einfach nicht vertreten werden.
Ich finde ab einem bestimmten alter sollte das Wahlrecht ablaufen. Ich als junge Person muss im schlimmsten Fall die Fehlentscheidung ausbaden die ein älterer trifft, obwohl er die Auswirkungen selber vielleicht gar nicht mehr mitbekommen kann. Grade in der aktuellen Klima-Krise macht es für mich keinen Sinn Leute darüber entscheiden zu lassen die die Auswirkungen in 20-30 Jahren nicht erleben.
Wie die Kerstins, Connys und Bernds gleich aus der Ecke springen und sich auf diskriminierung berufen!
Aber das ein Mitbürger der bereits seit 50 jahren hier arbeitet und steuern zahlt wie jeder andere auch nicht wählen darf weil der nicht die deutsche Staatsbürgerschaft hat ist nicht diskriminierend ne?
Dann auch noch mit sprüchen wie Marxisten die nur zeigen wie richtig diese Entscheidung wäre! Wenn wir sagen es sollte ein Höchstalter geben, gilt dieser nicht nur für Sie, sondern auch für uns! In solch einem Fall, werden wir selbst ebenfalls in einigen jahren nicht mehr wählen dürfen. Es ist nun einmal realität das die ältere Generation nicht die konsequenzen dieser Wahlen ertragen muss und die Jugend die Zukunft dieses Landes ist! Es ist auch Realität das wir viel zu viele alte Menschen in diesem Land sind und dass das hauptsächlich daran liegt das Frauen und Familien nicht genug geschützt und unterstützt werden! So lange hauptsächlich ältere eine Stimme haben wird sich dies nie ändern! Ein Teufelskreis!!!! Warum sollen Sie eingeschworen dürfen wie meine Kinder zu leben haben? Oder haben sie vielleicht ein mittel für ewiges Leben gefunden?! Sie werden 2050 nicht mehr erleben! akzeptieren sie es endlich und lassen der Jugend ihre eigene Zukunft gestalten! Ihre Zeit ist vorüber! Ich glaub man muss es ihnen so hart vor Augen führen ansonsten verstehen Sie es einfach nicht! Ne Oma mit Gehhilfe in den Wahllokalen anzutreffen nur weil sie sich dadurch wichtig fühlt.. Das darf nicht sein! Dann sollen auf Kinder und Babys ebenfalls eine Stimme bekommen! Selbst für diese ist das Ergebnis wichtiger!!!!!!
Selbstverständlich sollte es ein höchstalter zur wahl geben. Wenn ich das verknöcherte altvolk schon sehe seit 50 jahren das gleiche wählen und in paar jahren sind sie eh weg von diesem planeten also höchstalter auf den durchschnitt als ca 82 jahre festlegen. Wer so alt geworden ist hat er schon das Glück dann älter als der Durchschnitt zu werden dann Brauch er nicht auch noch wählen.
Gehen wir davon aus man darf zukünftig mit 16 Jahren schon wählen. Das durchschnittliche Höchstalter in Deutschland liegt bei ca. 85 Jahren. Wir ziehen jetzt einfach mal 10 Jahre ab. Das Höchstalter zum wählen währe demnach 75. Klingt logisch und sinnvoll um beide Richtungen der Generationen gleichwertig zu regulieren. Natürlich werden sich einige alten Säcke jetzt denken das sei nicht gerecht. Ihr habt aber leider auch nicht mehr so lange auf dieser Erde wie der Rest. Also steckt euch euer Ego in die Tasche. Zusätzlich wäre ein Höchstalter in der Politik genauso angebracht. Normalerweise geht man mit 65+ in Rente, dies sollte auch für Politische Berufe gelten. Ab 70-75 habt ihr dort einfach nichts mehr verloren wie man es der aktuellen Politik ansehen kann.
Das Maximal-Wahlalter sollte maximal mal bei jeweils 20 Jahren vor dem Tod liegen.
Das Mindest-Wahlalter sollte auf 16 Jahre gesenkt und das Maximal-Wahlalter müsste auf 66 Jahre gesetzt werden. Alte Menschen kennen leider nur die Altparteien und wählen diese aus Gewohnheit. Sie sind meistens schlecht informiert, glauben oft alles ohne es zu hinterfragen und interessieren sich nicht für die Zukunft.
Menschen dürfen auch erst ab 18 Jahren wählen, die darunter werden ausgeschlossen. Widerspricht das nicht auch der Demokratie?