
Im Jahr 2020 ist eine Welt ohne soziale Medien kaum noch vorstellbar.
Selbst wenn du persönlich keine sozialen Netzwerke nutzt, wird dein Leben und die Welt um dich herum von ihnen beeinflusst. So nutzten Prinz Harry und Meghan Markle beispielsweise erst vor Kurzem Instagram, um ihren Rückzug aus der Königsfamilie anzukündigen, die Verbreitung von Fake-News über Facebook und WhatsApp hat Wahlergebnisse beeinflusst und Journalisten gehen nicht mehr auf Pressekonferenzen sondern Twitter, um bei US-Präsident Trump auf dem Laufenden zu bleiben. Soziale Medien haben die Art wie wir die Welt sehen geändert – aber haben sie auch einen Einfluss darauf, wie wir uns selbst sehen?
Soziales Medium oder Risiko für die psychische Gesundheit?
Wenn du zu den sogenannten „Millennials“ gehörst, verbringst du wahrscheinlich einen Teil deines Tages damit, durch Instagram zu scrollen, „Snaps“ zu knipsen und Kurznachrichten mit deinen Freunden zu schreiben. Social Media bietet eine einfache Weise, um mit alten Freunden in Kontakt zu bleiben und schöne Bilder mit ihnen zu teilen. Aber in den letzten Jahren wurden einige soziale Netzwerke immer wieder dafür kritisiert, wie sie unseren Seelenzustand beeinflussen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben einen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von Social Media und mehreren psychischen Gesundheitsproblemen gefunden. Die Rolle von Instagram und Snapchat wird in diesem Kontext besonders oft betont. Wie kommt das?
Alltag oder Höhepunkte?
Als Instagram 2010 gegründet wurde, war die App eine Plattform für Schnappschüsse aus dem Alltag, Hunde- oder Essensfotos. Zehn Jahre später hat sich das deutlich geändert: Nutzer teilen zwar immer noch ihr Leben, aber eine idealisierte Version davon – jedes Foto wird mit einer von dutzenden auf Instagram spezialisierten Bildbearbeitungsapps nachgebessert.
Wenn man Tag für Tag mit so vielen scheinbar perfekten Leben konfrontiert wird, kann das unser eigenes Leben langweilig wirken lassen, im Prinzip vergleichst du deinen „Blick hinter die Kulissen“ mit den Höhepunkten von allen anderen. Dieser konstante Vergleich wirkt sich schlecht auf unsere Zufriedenheit und auf unser Selbstwertgefühl aus. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Zeitdauer, die Teenager täglich auf den sozialen Medien verbringen, einen großen Einfluss auf ihre psychische Gesundheit hat.
Auf der anderen Seite gibt es auch viele Nutzer, die es lieben, durch ihre eigenen Posts zu scrollen und in ihren Erinnerungen zu schwelgen. Als eine Art digitales und vor allem interaktives Fotoalbum kann Instagram also auch durchaus positive Wirkungen haben, so sorgt jedes Like für Glückshormone.
Mit FaceTune zum Traumkörper
Allerdings empfinden viele Leute, die stark retuschierte Bilder posten, das Gegenteil. In den letzten Jahren ist es immer normaler geworden nicht nur Fotos von Sonnenuntergängen, sondern auch sein eigenes Aussehen zu bearbeiten. Apps wie FaceTune geben ganz normalen Nutzern die Möglichkeit, ihre Erscheinung zu „verbessern“, indem vermeintliche Makel entfernt werden. Unebenheiten übderdecken, Pickel entfernen oder gar die Gesichtszüge verändern – mit FaceTune ist alles möglich. Ein ähnlich „perfektes“ Aussehen kann man schnell und einfach mit einem von Snapchats vielen Filtern erreichen, die neben Hundeohren auch schlankere Gesichter, vollere Lippen und größere Augen machen.
Laut Snapchat und Instagram sind Filter nur zum Spaß da, aber Ärzte beobachten eine besorgniserregende Entwicklung: Immer mehr Menschen besuchen Schönheitschirurgen mit dem Ziel so auszusehen wie in ihre gefilterten Selfies. Ein Bericht von 2018 zeigte, dass die gefilterten Bilder zunehmend die Grenze zwischen Realität und Fantasie in der Wahrnehmung verwischen.
Jedoch haben Menschen schon lange vor der Erfindung von sozialen Netzwerken Schönheitschirurgen aufgesucht. Deswegen ist es schwierig, den genauen Grund für die Unzufriedenheit der Menschen mit ihrem Aussehen auf den Gebrauch von sozialen Medien zurückzuführen.
Haben soziale Medien unser Selbstbild beeinflusst?
Oder ist es einfach nur ein unterhaltsamer Zeitvertreib, dessen Auswirkungen nicht übertrieben werden sollten? Lass uns wissen was du denkst und schreib einen Kommentar unter dem Post!
Foto: Bigstock (c) photosvit
2 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Zerstörung der „Einheit“…dissoziative Zersplitterung in multiple Persönlichkeiten…Sagt aber nie….Ich habe die Welt nicht davor gewarnt….wenn es zu Tumulten kommen wird…was eh schon ist…
ja