Wie lange werden die Länder des Balkans noch auf EU-Mitgliedschaft warten?

Im Oktober 2019 beendete der französische Präsident Emmanuel Macron die weitere Annäherung zwischen der EU und dem Westbalkan mit einem Paukenschlag. Mit dem französischen Veto verhinderte er die Beitrittsverhandlungen mit Albanien und Nordmakedonien. Die Länder sind bitter enttäuscht, hatten sie doch viele Bedingungen der Kommission im Vorfeld erfüllt. So legte Nordmakedonien zum Beispiel seinen jahrzehntelangen Namensstreit mit Griechenland bei und drückte gegen die eigene Bevölkerung Verfassungsänderungen durch.

Sucht sich der Balkan jetzt neue Partner?

Einige Analysten glauben, dass sich die abgewiesenen Länder nun andere Partner suchen könnten, da nicht mehr an einen zeitnahen EU-Beitritt geglaubt wird. Russland hat bereits investiert und im Verteidigungsbereich mit den Ländern zusammengearbeitet. Darüber hinaus haben die Türkei, China und die Golfstaaten Interesse an der Region gezeigt.

Was denken unsere Leser darüber?

James befürchtet, dass die Region sich Russland zuwenden wird, wenn die EU-Beitrittsperspektive nicht mehr gegeben ist. Hat er recht?

Um eine Antwort zu erhalten, sprachen wir mit Christian Danielsson, Generaldirektor für Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen (NEAR) bei der Europäischen Kommission.

Für eine weitere Perspektive stellten wir James Frage auch Velma Šarić. Sie ist Gründerin und Präsidentin der Nichtregierungsorganisation PCRC mit Sitz in Sarajevo. Wie schätzt sie die Lage im Balkan ein?

Verlieren wir den Balkan an Russland?

Werden sich Albanien und Nordmakedonien neue internationale Partner suchen, nachdem die Kommission ihr Versprechen für Beitrittsverhandlungen nicht halten konnte? Was denkt ihr?

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