Das erste Fleisch aus der Petrischale

Es klingt nach einer tier- und umweltfreundlichen Alternative: Laborfleisch

Vor einigen Jahren wurde uns das erste Stück Fleisch aus der Petrischale präsentiert – für 250 000 Euro noch unerschwinglich, aber eine Sensation. Mit der Stammzelle einer Kuh sollten in Zukunft tausende Kilos Fleisch hergestellt werden können. Fleisch ohne Massentierhaltung und Schlachthöfe? Umweltfreundlich und schadstofffrei aus dem Labor? Warum essen wir dann nicht längst alle Laborfleisch?

So einfach ist die Sache dann doch nicht.

Bisher funktioniert der Prozess nur schwer ohne fetales Kälberserum, für das man trächtige Kühe schlachten muss. Das ist nicht gerade eine vegetarische Alternative. Auch sind Verbraucher nicht sonderlich experimentierfreudig, wer würde das Fleisch aus der Petrischale essen? Andererseits geht der Fleischkonsum in Deutschland zurück, während Fleischersatzprodukte sich einen immer größeren Markt erschließen. Mit der Natur haben Produkte aus der klassischen Fleischindustrie auch nicht mehr viel zu tun, von den Antibiotika und Futtermitteln bis hin zur Aufbereitung für den Supermarkt.

Was denkt Ihr?

Wir erhielten viele Leserfragen zu dem Thema und haben diese den Experten gestellt. Unser Leser Bart hält Laborfleisch für eine sehr gute Idee. Er ist davon überzeugt, dass es besser für Tier und Umwelt sei. Wir fragten die Europaabgeordnete Jutta Paulus, die Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist. Gibt sie Bart recht?

Leser Pete kann nicht an den Erfolg von Laborfleisch glauben, er würde eher Vegetarier werden, obwohl er sehr gerne Fleisch isst. Wir fragten Hélene Miller, warum manche Verbraucher kultiviertes Fleisch ablehnen. Sie arbeitet bei dem Startup Aleph Farms, das Steaks in Petrischalen wachsen lässt.

Unser Leser Christos befürchtet gesundheitliche Risiken von Laborfleisch. Wir fragten Frau Paulus, wie streng die EU bei der Zulassung neuer Lebensmittel ist.

Würdest Du Fleisch aus dem Labor essen?

Wird Fleisch aus der Petrischale bald so normal wie Gemüse aus dem Gewächshaus? Überzeugen Euch die Argumente, im Sinne der Umwelt, Gesundheit und Tierwohl einmal die Alternative auszuprobieren? Schreibt uns Eure Einschätzung, wir fragen die Experten!

Foto: Mosa Meat (c) Redwan Farooq



12 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare

Was denkst Du?

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    Michael

    Es soll Leute geben die Fleisch aus Maden und irgendwelchen Insekten fressen dann wären mir Fleisch aus dem Labor noch zehnmal lieber

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    Conny

    igitt……wir können ja auch auch alten Plastikmüll Füllstoffe fertigen,die dann als Käse,als Fleisch etc verkauft werden. dann geht das mit der Bevölkerungsreduktion etwas schneller….

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    Christoph

    ja… wenn es safe ist und schmeckt: definitiv!

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    Jens

    Mich interessiert nicht warum Menschen das Fleisch essen würden. Vielmehr interessieren mich die Gründe warum sie es nicht essen würden.

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    Petr

    Ja, es verbraucht weniger Ressourcen, es reduziert Tierleid und kann mehr Menschen ernähren als Platz und Futter für die Tiere auf der ganzen Welt möglich wäre.
    Wichtiger Punkt: Der Preis, dieser muss mit dem Preis von Bio Fleisch konkurrieren oder billiger sein.

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    Phillip

    wenn es von der Textur nah genug an echtes Fleisch rankommt und der Prozess hochskaliert ist, so dass es vom Preis mithalten kann, auf jeden Fall!

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    Michael

    Bestimmt besser als Soja Müll oder sonstige vegetarische Kram wo als Fleisch verkauft wird dann lieber laborfleisch

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    Heinrich

    Klar. Je nach dem was dort geschlachtet wird. 😂

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