
Kann eine Regierung Arbeitsplätze schaffen?
Welche Rolle spielt der Staat bei der Schaffung neuer Jobs? Muss er durch Förderungen aktiv werden oder reicht es aus, der Wirtschaft aus dem Weg zu gehen und für sie Bürokratie und Steuern abzubauen? Die Frage ist nicht neu und eine der großen Trennlinien zwischen politischen Lagern.
Seit Ende der 1970er Jahre gilt jedoch meist Konsens darüber, dass der Staat nicht selbst Jobs schaffen sollte, sondern nur Hindernisse für die Wirtschaft abbauen sollte. Es setzte sich der Glaube durch, dass wenig Regulierung und niedrige Steuern die Schlüsselfaktoren für wirtschaftlichen Erfolg seien.
Diesen Glauben hat die Finanzkrise nachhaltig erschüttert
Seit 2008 wird wieder diskutiert, ob staatliche Regulierung nicht doch eine Berechtigung in der Wirtschaft hat. Befürworter argumentieren, dass nur der Staat in der Lage sei, wachsende Ungleichheiten abzubauen, eine gerechte Verteilung öffentlicher Ressourcen zu gewährleisten und qualitativ hochwertige, gut bezahlte Arbeitsplätze zu garantieren. Kritiker staatlicher Intervention verweisen unterdessen auf die gescheiterte Wirtschaftspolitik lateinamerikanischer Länder wie Venezuela.
Was denken unsere Leser?
Wir haben einen Kommentar von Brian erhalten, der sagt, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen „die Rolle von Einzelpersonen und Unternehmen“ sei. „Das Steuergeld, das für die Schaffung von Arbeitsplätzen eingesetzt wird, hat nichts mit der Wirtschaft zu tun.“ Hat er recht?
Um eine Antwort zu erhalten, sprachen wir mit Nicolas Schmit, dem designierten EU-Kommissar für Beschäftigung und ehemaligen Arbeitsminister von Luxemburg. Was denkt er darüber?
Für eine weitere Perspektive sprachen wir auch mit Mate Rimac über Julies Meinung. Er ist ein Unternehmer, der in Kroatien Elektrosportwagen herstellt und auch ein European Young Leader.
Ich glaube nicht, dass Regierungen Jobs schaffen müssen. Sie sollten ihren eigenen Job – das Land zu regieren – lieber so effizient wie möglich erledigen, damit keine Steuergelder verschwendet werden. Sie sollten die Leute arbeiten lassen, die zum wirtschaftlichen Erfolg des Landes beitragen. Estland ist so ein positives Beispiel.
Wer ist dafür verantwortlich, neue Jobs zu schaffen?
Ist es der Staat, die Wirtschaft oder Einzelpersonen? Schreibt uns Eure Meinung und wir teilen sie den Entscheidungsträgern mit!
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