Die Fronten verhärten sich in der politischen Auseinandersetzung.

Wird die Politik bösartiger?

Die Fronten scheinen sich zu verhärten, der Kompromiss ist verpönt. Auch die Wähler scheinen sich für moderate Stimmen immer weniger zu interessieren. Extreme Standpunkte werden gewählt, egal wie kompliziert die Sachlage ist – ob das nun Migration oder Klimaschutz ist. Die politische Mitte, die abwägt, scheint es immer schwerer zu haben. Lässt sich das aufhalten?

Was denken unsere Leser darüber?

Wir erhielten einen Kommentar von Ed, der argumentiert, dass der Aufstieg extremistischer Politiker am besten durch eine öffentliche Auseinandersetzung zu verhindern sei. Viel sei an der Propaganda nämlich nicht dran. Nur so verhindere man, dass sich Politiker der Extreme als Opfer inszenieren können. Hat er recht?

Wir stellten dem Europaabgeordneten Magid Magid aus Großbritannien Eds Frage. Was antwortet er?

In einer unserer früheren Debatten ging es darum, ob Extremismus durch Ungleichheit verursacht wird. Einige unserer Leser haben in dieser Debatte vorgebracht, dass man Extremismus an der Wurzel bekämpfen könne, wenn man soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten beseitigte. Andererseits sind extreme Parteien nicht nur bei der vermeintlichen Unterschicht beliebt. Worum geht es den Wählern wirklich? Leserin Maria ist davon überzeugt, dass schon „gefühlte Ungerechtigkeit“ ausreiche.

Wir haben ihren Kommentar an Dr. Chris Allen geschickt, der Professor an der Universität Leicester ist.

Ich denke, das ist eine wirklich interessante Frage. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Extremismus, aber es kommt auch auf die Wahrnehmung an. Die Rolle der Wahrnehmung ist sehr interessant; ich denke, dass zum Beispiel die Zahl der Migranten dramatisch überschätzt wird. Auch die Auffassung, dass bestimmte Minderheiten in der Gesellschaft „den Ton angeben“, hat mit der Realität nicht viel zu tun. Diese Dinge müssen wir betrachten, wenn wir uns Extremismus ansehen. Sie können beispielsweise Katalysatoren sein. Wir müssen verstehen lernen, wie die Wahrnehmung die Realität der Menschen beeinflusst.
Jede Gesellschaft muss ihre Probleme angehen, dann gibt es aber extreme Gruppen, die behaupten, dass eine Minderheit an allem schuld sei. Oder aber sie stellen ein extremes Mitglied einer Minderheit an den Pranger und behaupten dann, dass alle aus dieser Gruppe so seien. Dann schafft der Extremismus wiederum Extremismus.

Wie lässt sich extremistische Politik eindämmen? Sollte man die Ideen öffentlich diskutieren, um Propaganda zu entlarven? Oder muss Ungleichheit bekämpft werden? Wie kann man eine falsche Wahrnehmung ändern? Schreibt uns Eure Ideen und wir geben sie an die politischen Entscheidungsträger und Experten weiter, damit sie reagieren können!

Foto: (c) BigStock – Belish; Portrait: Allen (c) University of Leicester



9 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare

Was denkst Du?

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    Florian

    Perspektivisch den Islam als Macht in Europa ausschließen.
    Dies ist quasi der Punkt der Ganz Europa spaltet.

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    Florian

    Ohne den Islam in Europa hätten radikale Kräfte keine Chance.

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    Florian

    Da der Islam absolut nicht vereinbar mit Europa und Demokratie ist langfristig.
    Wird er ständig Herd heftiger Konflikte sein.
    Siehe Israel, die gesamte Islamische „Welt.“

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    Conny

    je mehr und der Islam, die Versorgungssuchende, sprechverbote aufgezwungen werden, desto unversöhnlicher die Auseinandersetzung. mit scheint, genau das ist gewollt.

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    Heinrich

    Ganz einfach. Durch richtige Politik und wenig Lügen

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    Kathrin

    Indem die Politik die Menschen mit ihren wichtigsten Problemen nicht alleine lässt!!!!!!!

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    Bernd

    Hier muß die Politik endlich richtig durchgreifen und nicht das alles so lasch abtun wie in den früheren Jahren !!!

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    Raphael

    Extremismus im Streben nach Freiheit ist kein Laster 📜

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    Pius

    In den mann vernünftige Zuwanderungs , Flüchtlings und Europa Politik macht !

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