Jüngere brauchen Schutz im Netz

Einer Umfrage zufolge halten 65% der Europäer das Internet für unsicher.

Von Viren und Würmern über den Diebstahl privater Daten bis hin zu Cybermobbing und Phishing-Betrug – online gibt es alle möglichen Risiken. Was ist die Lösung? Einfach offline gehen? Diese Antwort auf die Gefahren des Internet ist inzwischen völlig weltfremd, ist doch unser Alltag – und auch der unserer Kinder – längst online vernetzt. Wie regeln wir Sicherheit im Netz?

Die Ansprüche der Nutzer wachsen.

90 Prozent der Befragten wollen Regeln im Netz. Inhalte, die gegen Gesetze verstoßen, sollten schnellstmöglichst wieder verschwinden und die Urheber rechtlich verfolgt werden. Gleichzeitig wollen aber auch 85 Prozent der Befragten die Meinungsfreiheit geschützt wissen und Widerspruchsmöglichkeiten für Nutzer installiert sehen, deren Kommentare gelöscht wurden. Schnelles Löschen und Meinungsfreiheit im Netz stehen in einem Spannungsfeld. Andererseits sind auch Kinder und Jugendliche online und brauchen noch einmal einen ganz anderen Schutz im Netz.

Wollt Ihr mehr über Onlinesicherheit wissen? Wir haben ein paar Fakten und Tipps in einer Infografik zusammengestellt.

Was denken unsere Leser?

Sarah glaubt, dass vor allem Jüngere online eher an „Likes“ and „Views“ interessiert sind, als auf ihre Sicherheit zu achten, hat sie recht?

Wir sprachen mit Natasha Hanckel-Spice vom Institute for Strategic Dialogue (ISD), einer Organisation, die sich gegen politische Polarisierung und Extremismus sowie Onlinehass einsetzt. Das Institut ist auch in der Jury für die Google.org Impact Challenge on Safety 2019 verstreten. Was antwortet sie Sarah?

Danke für deine tolle Frage Sarah. Was wir hier aber an unserem ISD Institut beobachten können ist eher das Gegenteil. Unsere Projekte beziehen weltweit Jugendliche ein, sei es in Bildungsprogramme zwischen 13 und 18 Jahre oder Projekte der Teilhabe für 18- bis 30-Jährige. In all diesen Programmen treffen wir auf sehr engagierte junge Menschen. Unsere „Onlinbürger“ denken Onlinesicherheit beispielsweise einen großen Schritt weiter. Sie lernen Onlinehass und seine Rhetorik zu verstehen. Jungen Leuten sind diese Themen wichtig und sie wollen auch aktiv werden. Wir müssen sie aber dabei unterstützen, damit wir positive Bürgerstimmen im Netz stärken. Das Internet kann solch ein Ort werden.

Für eine weitere Perspektive stellen wir Chris Skinner die gleiche Frage, er berät zur Verbesserung der Onlinesicherheit von Kindern bei der britischen Organisation National Online Safety. Sieht er das anders als Natasha Hanckel-Spice?

Das ist eine sehr interessante Frage Sarah. Bei den Gefahren, die es online gibt, denken die meisten an Risiken, die von Tätern ausgehen. Wir sprechen über Radikalisierung, Kindesmisshandlung und Gefahr, die von Fremden ausgehen kann. Wir sprechen zu selten über das Selbstwertgefühl und die Selbstwahrnehmung der Jugend. Viele Kinder und Jüngere suchen online nach sozialer Akzeptanz, wir leben in einer Gesellschaft, die Kinder über ihre gefilterten Fotos durch Likes und so ähnliches bewertet. Es ist die Aufgabe der Erwachsenen, Kinder davor zu beschützen. Diese Diskussion ist längst an der Zeit. Eltern werden gut auf die gängigen Gefahren für Kinder hingewiesen, in die Onlinewelt scheinen wir aber schlafwandelnd hineingeraten zu sein. Der Onlineeinfluss auf unsere Kinder wird nicht wirklich von den Erwachsenen gesehen. Dieses Thema muss dringend in den Stundenplan unserer Kinder aufgenommen werden.

Nehmen wir Sicherheit im Netz ernst genug? Fühlt ihr Euch online sicher oder hättet ihr gerne mehr Informationen dazu in der Schule bekommen? Hat Sarah recht, wenn sie sagt, dass Jüngere bei Likes ihre Sicherheitsbedenken über Bord werfen? Schreibt uns Eure Meinung!

Foto: (c) BigStock – Sam Wordley
Dieser redaktionell unabhängige Beitrag wurde finanziell von Google unterstützt. Mehr dazu unter unseren FAQ.

 

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One Kommentare Schreib einen KommentarKommentare

Was denkst Du?

  1. avatar
    Martin

    Onlinesicherheit?
    Wie wäre es mit gesunden Menschenverstand?

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