NATO Skulptur in Brüssel

Der Nordatlantikpakt wird bald sein 30. Mitgliedsland aufnehmen. Nachdem Griechenland und Nordmakedonien ihren jahrzehntelangen Namensstreit beilegen konnten, wurde der Weg zu Nordmakedoniens Mitgliedschaft frei. Im Februar 2019 wurde das Beitrittsprotokoll unterzeichnet, nach Ratifizierung wird das Land in das Bündnis aufgenommen.

Wollt ihr mehr Informationen zur NATO und wie ihre Erweiterung funktioniert? Wir haben für Euch eine Infografik zusammengestellt.

Die NATO wurde 1949 von zwölf Mitgliedern gegründet.

Der Nordatlantikpakt galt ursprünglich als Bollwerk gegen die sowjetische und kommunistische Expansion und wurde während des Kalten Krieges zum Synonym für die „westlichen Verbündeten“. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nahm die NATO Länder Osteuropas auf, die früher unter sowjetischen Einfluss standen. Russland sieht seine Sicherheit dadurch gefährdet, wenn das Bündnis immer näher an die eigenen Landesgrenzen rückt, auch wenn sich das Profil und Aufgaben der NATO seit dem Ende des Kalten Krieges stark geändert haben.

Es gibt noch mehr Länder, die der NATO beitreten wollen, darunter Georgien und die Ukraine. Diese grenzen jedoch direkt an Russland und sind Teil des postsojwetischen Raums, in dem Moskau seine starke Stellung halten will. Wird die NATO nach Nordmakedonien noch andere Länder aufnehmen können?

Was denken unsere Leser?

Leser „EU-Reform“ ist der Meinung, dass EU und NATO bereits zu viele Mitglieder haben und dadurch Gefahr laufen, keine Entscheidungen mehr treffen zu können. Hat er recht? Ist die NATO bereits jetzt zu groß, um noch effektiv zu sein?

Für eine Antwort auf unsere Leserfrage sprachen wir mit Vizeadmiral Matthieu Borsboom, er ist ein pensionierter Offizier der Seestreitkräfte des Königreichs der Niederlande und hat bei der ISAF Mission in Afghanistan gedient. Was antwortet er?

Ich denke diese Bedenken sind berechtigt. Wir haben 1949 in der NATO mit zwölf Gründungsnationen begonnen, jetztwerden es mit Nordmakedonien 30 sein. Ich arbeite seit fast 40 Jahren in der NATO und ich habe ihr Wachstum beobachtet. Die Herausforderung, wie sich die Regierungsfähigkeit halten kann, wurde gemeistert.

Darüber hinaus müssen Sie auch die interne Sicherheit erhalten. Artikel 5 – der wichtigste Artikel, dass ein angegriffenes NATO-Land von allen verteidigt wird – muss bei der Erweiterung bestehen bleiben. Wir haben vor einem Jahr in einer Umfrage gefragt, ob die Leute akzeptieren würden, wenn ihre eigenen Soldaten für ein anderes NATO-Land kämpfen müssen. Die Ergebnisse waren in gewisser Weise beunruhigend, denn für einige Länder lagen sie bei etwa der Hälfte. Ich denke daher, dass seine Sorge berechtigt ist und wir daran arbeiten müssen. Aber letztendlich sollte es uns nicht daran hindern, die NATO zu erweitern. Wir müssen eher diese Art von Risiko anpacken und mindern.

Unser Leser Dobromir fürchtet, dass uns die Erweiterung der NATO mehr Unsicherheit bringen wird. Er befürchtet, dass Russland den NATO-Beitritt Nordmakedoniens als Bedrohung betrachten wird, was die Beziehungen zwischen der EU und Moskau weiter destabilisieren könnte.

Wir fragten bei Stevo Pendarovski nach, dem Präsidenten der Republik Nordmakedonien.

Wird die NATO zu groß? Kann das Bündnis mit mehr als 30 Mitgliedern noch effektiv Entscheidungen treffen? Könnte Russland die Aufnahme weiterer Mitglieder als Bedrohung betrachten? Was denkt Ihr?

Foto: (c) BigStock – palinchak; Portrait: Borsboom (c) Ernie Miga



4 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare

Was denkst Du?

  1. avatar
    Raphael

    Ich denke, dass euer Leser recht hat.
    Die Nato ist ein US geführtes Angriffsbündnis und hat nichts mit Verteidigung zu tun.

  2. avatar
    Stephan

    Die NATO auflösen und eine rein europäische Lösung finden .
    Ohne USA , Kanada oder der Türkei.

  3. avatar
    Taylan

    Wie wäre es mit einer europäischen Armee?

  4. avatar
    Raphael

    Kein Mensch braucht die Nato.
    #AmiGoHome

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