Wer sollte der neue Kommissionspräsident werden? Welchen der Spitzenkandidaten willst Du unterstützen? Diesen Sonntag wählen wir in Deutschland das neue Europäische Parlament, andere EU-Mitgliedsländer wählen bereits ab Donnerstag. Das Ergebnis wird den nächsten Kommissionspräsidenten mitbestimmen. Wir stellen alle Kandidaten vor, doch wer überzeugt Euch?
Heute stellen wir den linken Kandidaten Eure Fragen. Violeta Tomič und Nico Cué sind in Deutschland recht unbekannt. Wollt Ihr mehr über die Lebensläufe der Kandidaten wissen, findet Ihr alles unter diesem Link. Die Antworten auf Eure Fragen findet ihr weiter unten.
Was wären die Prioritäten eines linken Kommissionsduos? Wir erhielten diese Frage von Jose, der wissen möchte, ob mit einer neuen Kommission ein politischer Wandel käme oder ob doch alles beim Alten bliebe. Letztendlich gewinnt in der EU doch immer der Kompromiss, oder?
Wir fragten die Politikerin Violeta Tomič, die in ihrem Heimatland noch als frühere Fernsehmoderatorin bekannt ist. Wie antwortet sie Jose?
Meine Priorität ist die Demokratisierung der Institutionen der Europäischen Union, statt des Kapitals sollten die Menschen bestimmen. Die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank haben mit einer Armee von 80.000 Lobbyisten eine fast diktatorische Autorität. Wir müssen dringend die Befugnisse der Europäischen Kommission verringern und diese Befugnisse auf demokratisch gewählte Organe, die Parlamente der Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament, übertragen.
Die zweite Frage stellte Hector zum Vertrauen der Bürger in die EU. Die Zahlen sehen gut aus, doch es wurde auch viel Vertrauen verloren. Wie würde Violeta Tomič das Vertrauen der Bürger in die EU wiederherstellen? Wir haben nachgefragt.
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Europa wird sozialer werden oder es wird zerfallen. Es wurde ein ganzes Jahrzehnt versucht, die Finanzkrise zu lösen. Trotzdem ist die Europäische Union noch immer in schlechter Verfassung, mit wachsendem Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Herrschaft der politischen Eliten und der Finanzoligarchien muss beendet werden. Öffentliche Interessen müssen an erster Stelle stehen; wir müssen die Herrschaft der Finanzmärkte und des privaten Kapitals brechen.
Leser Cyril wollte wiederum wissen, wie die Linken gegen Arbeitslosigkeit vorgehen würden. Wir gaben die Frage an den Gewerkschafter Nico Cué weiter.
Europas Fundament ist das Abkommen zu Kohle und Stahl. Wie kann im heutigen Europa jeder seinen Platz finden, ohne dass wir uns gegenseitig bekämpfen? Die Europäische Industrie – zum Beispiel Airbus und Galileo – hat Wohlstand und dadurch Jobs geschaffen. Jetzt stehen wir aber vor dem Klimawandel als riesige Herausforderung. Warum ergreift Europa keine Initiative? Wir haben das schon in der Vergangenheit geschafft, so kompliziert ist das nun auch wieder nicht! Wir könnten alles zu 100 Prozent recyceln, wieder vor Ort produzieren, damit nicht alles hin und her transportiert werden muss, und Geräte dürfen kein einprogrammiertes Ablaufdatum haben…Warum entwickeln wir nicht langlebige Produkte? Jedes Mitgliedsland sollten helfen, dafür einen Fonds einzurichten. Das haben wir für das Militär geschafft, warum dann nicht auch für die Menschen und das Klima? Ich kämpfe dafür!
Unser Leser Ironworker wollte eine einfache Antwort auf eine schwierige Frage, ist Migration jetzt nun gut oder schlecht für Europa. Was überwiegt?
Diese Frage kann ich sehr leicht beantworten: Mein Vater musste unter dem Franco Regime aus Spanien fliehen, ich bin also der Sohn eines illegalen Migranten. Er musste völlig überstürzt fliehen und seine Familie zurücklassen, sonst wäre er im Gefängnis gelandet. Zum Glück durften wir ein Jahr später zu ihm nach Belgien kommen. Das war im Jahr 1963. Stellen Sie sich vor, dass einer der heutigen Migranten in 20 Jahren der nächste Kommissionspräsident werden will!
Wirst DU die Spitzenkandidaten der Linken unterstützen? Haben Dich die Antworten des Duos überzeugt? Dann kannst Du schon jetzt unter Me&EU für Deine Partei abstimmen!
4 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Das Problem mit solchen Aussagen der Spitzenkandidaten ist doch, dass ich diese nicht direkt selber wählen kann. Ich freue mich sehr über Nico’s eindeutige Antwort über den Wert von Migration, leider sind aber Die Linken in Deutschland viel weniger eindeutig was diese Frage betrifft. Das einzige Mittel dagegen sind meiner Meinung nach transnationale Wahllisten. Ich kann nicht einfach Die Linken wählen und dann hoffen, dass Nico diese von seiner Position überzeugt. Ich würde ihn aber wohl direkt wählen, wenn das denn nur ginge.
Die Linken unterstützen?? Neeeee !!!
Niemals.
Bei den linken wird immer das Geld der anderen ausgegeben. Andere Meinungen sind bei bei linken nicht erwünscht, denn sie wollen ihre falsche idiologie nicht überdenken. Gewalt lehnen linke nur von den falschen ab. Ansonsten fühlen sie keine Scham, aus moralischen (ausgedachten) Argumenten Krieg zu führen (siehe Jugoslawien) oder Menschen anderer Gesinnung zu foltern (siehe DDR, China). Eigentum anderer lehnen linke auch ab, während sie selbst gerne die Annehmlichkeiten ihres Eigentums genießen. Wer solche Gesinnung in sich trägt, hat Lust an Unterwerfung und fürchtet Freiheit der anderen in Wort und Tat.