Warum wird Grüne Politik immer nur als Herausforderung dargestellt? In Deutschland und in anderen Ländern wird der Bau von Kohlekraftwerken noch immer gefördert, selbst wenn das wirtschaftlich keine Perspektive hat.

Können Umweltschutzmaßnahmen ein Wirtschaftsbeschleuniger sein? Es hat sich der Glaube durchgesetzt, dass eine „grüne Politik“ negative Einflüsse auf Wirtschaft und Industrie hätten. Im Vergleich zu Entwicklungsländern, denen der Klimawandel egal wäre, hätte Europa somit Wettbewerbsnachteile. Warum sind so viele Politiker davon überzeugt, dass ältere, umweltschädlichere und weniger effiziente Industriezweige irgendwie besser für die Wirtschaft wären?

Vom 3. bis 14. Dezember findet in Polen die 24. Welt-Klimakonferenz (COP24) statt. Bei dieser Konferenz kommen wie Weltführer zusammen um über eine gemeinsame Strategie gegen den Klimawandel zu diskutieren. Die bei der Pariser Klimakonferenz 2015 (COP21) festgelegten Ziele sind derzeit gefährdet, nachdem Präsident Trump die Absicht der USA erklärte, 2017 aus dem Vertrag auszutreten. Könnte diese Klimakonferenz eine neue Chance sein, den Übergang zu einer grünen, nachhaltigen Wirtschaft als Gewinn und nicht als Verlust zu sehen?

Was sagen unsere Leser?

Kevin ist besorgt, dass “Grüne Politik” den Bürger mehr Kosten bereitetEr sagt: “Letzten Endes ist es immer der Bürger der dafür zahlt, sei es über die Unternehmen durch höhere Preise oder über die Regierung durch höhere Steuern.“

Das haben wir Céline Charveriat, Direktorin des Europäischen Instituts für Umweltpolitik, gefragt. Was sagt sie zu Kevin?

Für eine weitere Perspektive haben wir Kevins Frage auch der Grünen-Europaabgeordneten Rebecca Harms gestellt. Findet sie auch, dass „grüne Politik“ am Ende immer den Bürger mehr kosten würde?

Ich kenne das natürlich seit ich in der Politik bin, dass Bürger sich beklagen, dass ihre Steuern falsch verwendet werden und das alles eine immer größere Belastung wird. Aber ich denke, dass funktionierende Staaten, die nur gut funktionieren können, wenn alle auch zu ihrer Finanzierung beitragen, unterm Strich dem Bürger auch sehr viel liefern. Sei es ein funktionierendes Bildungssystem, eine funktionierende Infrastruktur oder auch gute Fortschritte beim Klimaschutz. Wer den Klimaschutz aufschiebt, der sorgt dafür, dass wirklich viele Leute unerwartet einen hohen Preis dafür bezahlen. Bisher sind davon zum großen Teil Menschen in armen Ländern betroffen, zum Beispiel in Afrika, die von immer größeren Problemen wie durch Fluten oder durch Trockenheit betroffen werden. Aber dieses Jahr wurde auch in Nordeuropa sehr viel darüber diskutiert, wie es weitergehen soll, wenn die Erderwärmung nicht gebremst wird. Und ich denke, dass man mit Landwirten in Deutschland seit diesem Sommer besser darüber reden kann, wieviel wir in Klimaschutz investieren müssen.

Ein weiterer Kommentar kommt von unserem Leser Ironworker, der sich fragt, ob ärmere Mitgliedstaaten wie zum Beispiel Polen, die bei der Energieversorgung stark vom Kohleabbau abhängen, sich „Grüne Politik“ leisten können?

Was sagt Céline Charveriat zu Ironworker?

Sind Umweltschutzmaßnahmen schädlich für die Wirtschaft? Können sich ärmere EU-Mitgliedstaaten den Übergang zu „grüner Politik“ leisten? Schreibt uns eure Meinung!

Foto: (cc) Flickr – Steffen Zahn


15 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare

Was denkst du?

  1. avatar
    Daniel Fechner

    Immer wieder diese Fragen im Klimawandel:
    „Was ist denn mit den anderen? Wieso sollen wir den irgendetwas tun, wenn die anderen nicht auch liefern.“
    Es kommt nicht drauf an, was die anderen machen, denn die werden von ihrer eigenen nöchsten oder übernächsten Generation gefragt, „wieso habt ihr nichts getan?“ … und wenn die Industrieländer wirklich glauben, dass es hilft darauf zu antworten, „weil die anderen kein Geld hatten“, Gnade uns Gott.
    Aber um auf die ärmeren Länder zu sprechen zu kommen, wenn sie dies nicht selbst finanzieren können, irgendjemand gibt es immer, der das Geld besitzt und es (gegen eine kleine Gebühr gerne abgibt), auch kauft Deutschland gerne frei gewordene Kapazitäten im Ausland, um selbst mehr ausstoßen zu können.
    Aber wir könnten auch mal darüber reden, ob es wirklich notwendig ist unsere Wirtschaft für ein etwas höheres Wachstum zu opfern, oder ob ein bisschen weniger Wachstum uns nicht gut tun würde.

  2. avatar
    Nardo

    Sie ist vor allem eine wirtschaftliche Investition. Arbeitsplätze werden geschaffen, Innovation gefördert. Wenn es nicht den moniker „Grün“ vorne dran hätte, wären wahrscheinlich mehr dafür

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    Conny

    Diese „umweltmaßnahmen“ schaden vor allem der Umwelt! Siehe e- Fahrzeuge mit Lithium-batterien

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    Maria

    Auch das Auto ist nicht Klimafreundlich. Herstellung der Batterien

  5. avatar
    Norbert

    Nicht Umweltschutz an sich ist schädlich für die Wirtschaft – wohl aber irre und unrealistische Vorgaben der Politik

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    Frank

    Es wäre von Vorteil kleinere Autos mit weniger Ps und weniger Gewicht für den Stadtverkehr zu bauen. Was hat ein PS Monster in der Stadt zu suchen.

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    Zeljko

    Fahre trozdem disel mehr wie straffe zahlen geht nicht

  8. avatar
    Janos

    Elektroautos schaden der Umwelt und der arbeitenden Bevölkerung, nur wird darüber geschwiegen.

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    Paul

    Und wo soll die ganze Energie her kommen 🤣🤣🤣🤣🤣🤣das Netz ist überhaupt nicht dafür ausgelegt

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    Mark

    nur gut das wir so eine geile infra haben die das alles mit macht😂 Ironie aus

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    Hans Günther

    Wenn e9s ja Umwelt Schutz währe !!! Das meiste was die Grünen für Umwelt Schutz halten schadet der Umwelt !!! Dient eigentlich nur um dem Bürger das Geld aus der Tasche zu ziehen !!!

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    Kasra

    Eine abzocke als Umweltschutz zu verkaufen, ist an bodenloser Frechheit nicht zu überbieten und beleidigt meine Intelligenz bei weitem! 😠

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    Ingo

    das eAuto ist es definitiv nicht! Bis es vor meiner Haustür steht wurde dafür soviel co2 produziert, da kann ich wenigsten 6 Jahre mit meinem Diesele fahren. Die Entsorgung des dAutos stellt sich auch wesentlich einfacher dar! Wo soll auch der Strom dafür herkommen, zurück zum Atom? Wenn nur 10% der heutigen Autos eAutos werden und aufgeladen werden müssen brauchen sie 67 Giga Watt Strom. Ganz Deutschland verbraucht nur 57 Giga Watt! Schon jetzt ist die Frage nicht mehr ob das Stromnetz zusammenbrechen wird, sondern nur noch wann! Wir werden also amerikanische Verhältnisse bekommen. „Danke Ihr Umweltschützer für Eure Weitsicht und das Anbeten der Ikonen Greta T. + Robert H.“

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