Die Welt ist ein gefährlicher Ort. Von extremen Wetterereignissen und katastrophalen Klimaveränderungen, über Cyberattacken und „Fake News“ in sozialen Medien, hin zu Flüchtlingen, die vor Bürgerkriegen und Unterdrückung fliehen und Terroranschlägen in europäischen Städten, scheint es manchmal kein Ende an Bedrohungen zu geben.
Auf der anderen Seite sagen viele, dass die Menschen auf der Erde nie sicherer, gesünder oder wohlhabender waren als heute. Selbst wenn das stimmen würde, heißt das nicht, dass wir die Gefahren einfach vom Tische weisen und ignorieren können. Ja, man sollte die Bedrohungen nicht größer darstellen, als sie sind. Aber können wir uns zumindest auf die drängendsten Fragen in Bezug auf die langfristige Sicherheit Europas einigen?
Am 20. September 2018 hat unser Schwester-Think-Tank, Friends of Europe, ihren jährlichen Sicherheitsgipfel in Brüssel, dem Flaggschiff ihres Programms für Frieden, Sicherheit und Verteidigung veranstaltet. Während des Sicherheitsgipfels wurde der Debating Security Plus (DS+) -Bericht veröffentlicht, der die zehn wichtigsten Empfehlungen zu praktischen politischen Zielen gibt, unterstützt durch einen realistischen Fahrplan für die Umsetzung. Den Bericht findet ihr hier.
Was sagen unsere Leser? Debby weist darauf hin, dass Europa derzeit mit einer außerordentlichen Anzahl von Bedrohungen konfrontiert ist: von einem revisionistischen Russland, einem islamischen Staat und Al-Qaida.
Wir haben den portugiesischen Verteidigungsminister José Alberto Azeredo Lopes gefragt, was ist momentan die größte Gefahr für Europa?
Die gleiche Frage haben wir zudem Julian King gefragt, EU-Kommissar für die Sicherheitsunion. Was sagt er zu Debbys Kommentar?
Für eine Meinung, eines Nicht-EU-Staates, haben wir den norwegischen Verteidigungsminister Frank Bakke-Jensen gefragt, was sind für ihn die größten Sicherheitsbedrohungen für Europa?
Für eine weitere Perspektive haben wir Debbys Frage zudem Rose Gottemoeller gestellt, Vize Generalsekretärin der NATO. Was sagt sie dazu?
Vielen Dank für diese Frage, Debby. Die beiden größten Bedrohungen für die NATO in der heutigen Zeit, rühren von unseren beiden traditionellen Herausforderungen her. Und hier spreche ich über Russland und die Art und Weise, wie sie das ukrainische Territorium auf der Krim eroberten und den Donbass destabilisierten. Und wie sie ihre militärische Stärke im westlichen Militärbezirk weiter ausbauen und NATO-Mitglieder herausfordern, die an Russland grenzen. Wir sind, und ich betone und unterstreiche das, ein Verteidigungsbündnis, und wir mussten auf die russischen Herausforderungen reagieren. Wir haben dies in einer Weise getan, die verhältnismäßig und defensiv ist und aus unserer Sicht völlig in Einklang mit dem Völkerrecht steht. Denn es ist sehr wichtig, immer deutlich zu machen, dass die NATO ein Verteidigungsbündnis ist.
Die anderen Herausforderungen, die anderen großen Bedrohungen, kommen aus einer neueren Richtung, obwohl der Terrorismus seit langem existiert. Die Bedrohung, die durch den IS im Jahr 2014 ausgelöst wurde, besonders in der Art und Weise, wie sie in NATO-Mitgliedsländern operieren, bringen viel Gewalt mit sich, selbst an dem Ort, an dem ich jetzt lebe – Brüssel mit den Anschlägen, die 2016 stattfanden. Es gibt also eine ganze Stange an Gefahren und Herausforderungen mit denen unsere NATO-Mitglieder zu kämpfen haben und der Kampf gegen den Terrorismus sorgt sie sehr. Sie fragen sich auch, wie man mit einem neu erstarkten Russland umgehen soll. Das sind die größten Bedrohungen, denen wir gegenüberstehen.
Ich möchte aber auch betonen, dass diese Bedrohungen in gewisser Weise noch verstärkt werden, dadurch dass neue Technologien zur Anwendung kommen und neue Ansätze zur Anwendung kommen. Wenn man zum Beispiel an die sozialen Netzwerke denkt, die von Terroristen genutzt werden, um ihre Botschaften breit zu streuen und um junge Menschen zu rekrutieren, die sonst vielleicht gar nicht auf die Idee gekommen wären, einer extremistischen Organisation beizutreten. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie diese neuen Technologien, die in vielerlei Hinsicht sehr hilfreich für unsere Gesellschaft sein können, die Bedrohungen, denen wir seit vielen Jahren ausgesetzt sind, in gewisse Weise noch verstärken können.
Was ist momentan die größte Gefahr für Europa? Und wie kann sich Europa diesen Sicherheitsherausforderungen am besten stellen?
13 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Rechtsextremismus
Korruption und die mörderischen, langfristigen Folgeschäden daraus.
Nicht regierungsfähige Regierung besonders in Deutschland
Dann müssten sich die Politiker einigen und einen Kompromiss schaffen … betrachtet man dies in letzter Zeit, wurden vor allem Kompromisse gefunden, die der Wirtschaft dienen.
Aber umso mehr dich die Politik nach links verlagert, müssen Kompromisse in eine neue Richtung gehen.
Durch das erstarken der AfD auf der rechten Seite müssen die Zentrumsparteien immer häufiger mit den Parteien des linken Spektrums (Linke und Grüne) zusammenarbeiten.
P.s.: Die SPD zähle ich bequsat nicht mehr zu den linken Parteien, da die letzten Entscheidungen, die durch diese Partei getroffen wurden, nicht einer linken Politik entsprechen, wie ich sie verstehe.
umweltzerstörung, grosse verschuldung der einzelnen länder, uneinigung bei vielen problemen, jedes land bzw. etl. ländern stimmen nur zu, wenn es ihnen nützt. gemeinsam ist derzeit nicht gefragt. grosskonzerne bestimmen mit die politik. der einzelne wird nur noch übergangen. ach die liste ist lang und die politiker, die das volk bezahlt, werden immer mehr
Nationalismus, Populismus, Rassismus, Antisemitismus, Klimawandel, mögliche neue Weltwirtschaftskrise, Politikverdrossenheit
Sie haben Linksradikalismus und Terrorismus (Antifa z.B.) und Legalisierung illegaler Einwanderung vergessen. Das sind die im Moment größten Gefahren.
Politiker!
Das größte Problem ist nach wie vor die Ausbeutung Afrikas! Sieht es doch endlich ein, das die meisten Probleme von der Ausbeutung Afrikas ausgehen.
Russische Propaganda, russische Aggressive Politik macht Chaos in EU und ganze Welt. Alle Rechte Politiker sammeln sich in Russland regelmäßig zu Seminare… seit Jahren!!!! Rechte und Populistische Personen wurde vom Kreml bezahlt
Ich denke eines der größten Probleme der Zeit ist, dass der Mensch nicht im Zentrum steht.
Es wird immer von Gruppen und ihren Zielen geredet, doch dass viele Gruppen sich aus unterschiedlichsten Menschen zusammensetzen, die obwohl sie sich im Charakter und ihren Zielen und Träumen unterscheiden, einem gemeinsamen Weg bestreiten, werden sie immer wieder auf einzelne Personen, die gerade leben oder früher gelebt haben und ein ähnliches Ziel verfolgt haben, reduziert.
Natürlich muss man eingestehen, dass manche Ziele in der Ausführung Katastrophen verursachen können, oder selbst als Katastrophe gelten, doch sollte man nicht alle in einen Topf werfen und mit dem Knüppel drauf schlagen (Faschismus?!).
Auf der anderen Seite haben Demokratien (das vorherrschende Regierungssystem) häufig das Problem, dass nach jeder Legislatur eine neue Idee an der Spitze stehen könnte, und deswegen die Bemühungen der letzten Zeit den neuen Träumen im Weg stehen und deswegen gestoppt werden, bevor sie Früchte tragen könnten.
Es fehlt an einer großen allgemein gültigen Vision, die von allen führenden Personen/Gruppen geteilt werden … ausgenommen der Marktwirtschaft, der Mächstigste/Klügste/Beste bekommt den Zuschlag, darf bestimmen.
Der neoliberale Staatsstreich in Europa und die neoliberale EU sind die größte Gefahr…. der Feind sitzt in Inneren..
Faschismus & Rassismus!