Unser Buch im September. Jeden Monat stellen wir ein Buch aus unserer Buchklub-Reihe vor. Wir sammeln eure Kommentare und Fragen und stellen sie an den Autor/die Autorin. Unser September-Buch ist von der ehemaligen US-Außenministerin Madeleine Albright und heißt: Fascism: A Warning.
Madeleine Albright war von 1997 bis 2001 die erste weibliche Außenministerin unter der Regierung Bill Clintons. Wir haben unsere Leser im August dazu aufgerufen, ihre Fragen an Madeleine Albright zu senden. Albrights zentrale These ist, dass wir aus den Lehren der Vergangenheit lernen müssen, um zu vermeiden, die gleichen Fehler zu wiederholen. Sie erzählt die Entwicklung des Faschismus in Europa im frühen 20. Jahrhundert nach, bevor sie dessen Erbe nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute diskutiert.
Fascism: A Warning zieht Parallelen zwischen den Diktatoren der Vergangenheit und den „starke Männer“-Regimen der Gegenwart, darunter der russische Präsident Putin und der türkische Präsident Erdoğan. Sie ist nicht die einzige Person, die Alarm schlägt: Im September 2018 warnte Pierre Moscovici, EU-Kommissar für Wirtschaft und Finanzen, vor dem Auftauchen vieler „kleiner Mussolinis“ in ganz Europa. Könnte der Faschismus jemals ein Comeback erleben?
Was sagen unsere Leser? Frankie sagt, die Erinnerung an den Faschismus des frühen 20. Jahrhunderts ist noch so frisch, dass ein erneutes Aufflammen nicht möglich ist. Hat sie Recht? War die Erfahrung des Faschismus der 1930er Jahre so schlimm, dass sich niemand, der in einer Demokratie lebt, jemals wieder darauf einlassen würde?
Was sagt Madeleine Albright, ehemalige US-Außenministerin, zu Frankies Kommentar?
Die nächste Frage kommt von unserem Leser Proactive, der glaubt, dass das Wort „Faschismus“ heutzutage zu leichtfertig genutzt wird. Ihm scheint es so, als würden Leute „Faschismus“ als Beleidigung für politische Gegener einsetzen, unanhängig davon, welche Meinung sie vertreten. Was sagt Madeleine Albright dazu?
Ist Donald Trump ein Faschist? Mehrere Rezensenten haben Madeleine Albrights Buch als einen verschleierten Angriff auf die aktuelle US-Politik unter Präsident Trump interpretiert. Für unseren Leser Yannick ist Donald Trump kein Faschist. Er argumentiert, dass Trump keine Ideologie verfolgt, bis auf sein politisches Eigeninteresse. Hat er Recht?
Abschließend haben wir Madeleine Albright Vivianas Frage gestellt: Was können wir tun, um dem Wiederaufflammen des Faschismus entgegenzuwirken? Vor allem, wenn die Hilfsmittel zur Verbreitung von rechtsextremer Propaganda online über soziale Medien und „Fake News“ so leicht verfügbar sind?
Könnte der Faschismus heutzutage wieder aufleben? Oder sind die Erinnerungen an die 20er und 30er Jahre noch zu frisch? Wird das Wort „Faschist“ zu leicthfertig benutzt? Und was können wir tun, um der Verbreitung von faschistischer Propaganda im Internet entgegenzuwirken? Schreibt uns eure Meinung!
21 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Ich glaube das Wort Faschist wird entgegen der Definition viel zu einfach in den Mund genommen und missbraucht, um politische Gegner mundtot zu machen.
Leider artet dies in einem Meinungsfaschismus aus, um vermeintlichen Faschismus zu eliminieren.
Faschismus gehört verbannt, allerdings nicht mit einer anderen Art des Faschismus.
Faschismus, Synonym für das Böse, muss täglich bekämpft werden.. Faschismus lernt man nicht wie lesen oder rechnen.
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Faschismus verhält sich wie ein innere Überzeugung von dem sich der Ein oder Andere, nur schwer bis gar nicht, zu lösen im stande ist.
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Kurz gesagt, Faschismus ist virulent, das Böse nie vorbei.
Madeleine Albright ist selbst die Personifizierung des Faschismus.
Johannes können sie das begründen?
Lesley Stahl, speaking of US sanctions against Iraq: “We have heard that a half million children have died. I mean, that’s more children than died in Hiroshima. And – and you know, is the price worth it?”
Madeleine Albright: “I think this is a very hard choice, but the price – we think the price is worth it.”
Johannes Und als Früchte der US-Irakpolitik dürfen wir heute den Daesh genießen…!
Ja kaltherzig kann sie sein, aber Kaltherzigkeit, ist meines Wissens, kein Merkmal für Faschismus.
Die Frage ist nicht ob der Faschismus wieder aufleben könnte sondern ob er es wieder nach Europa schafft… Da die Mediale Kontrolle der Staaten wieder wächst, würde ich sagen Ja, das ist durchaus möglich.
Und ja, das Wort „Faschist“ und der ganze Themenkomplex haben eine gewisse überexposition erlebt und dadurch an ihrer Fähigkeit, Angst zu verbreiten, verloren.
Grundsätzlich ist angstbasierte Politik problematisch. Und es war Jahrzehntelang unsere Angst vor dem Faschismus der uns auf der „rechten Bahn“ gehalten hat, wobei recht in diesem Kontext nicht politisch sondern moralisch richtig heißen soll. Weil wir eben mit Angst auf dieser Bahn gehalten wurden, ist diese Angst, die schon durch eine Überexposition an Macht verloren hat, dann durch eine noch größere Angst verdrängt worden: der Angst vor dem Unbekannten, die mit der Migration wie eine Welle über unsere Gesellschaft geschwappt ist und einen beträchtigen Anteil mitgerissen hat. Da orientiert man sich doch lieber an dem Teufel, den man kennt
Phillip Und nicht zu vergessen die Angst vor dem Kommunismus..
Tobias absolut nicht zu vergessen
Ja kann er, er ist auch nicht verschwunden, er ruht nur. Eben aber nicht da wo ihn die meisten vermuten und er findet anders statt als früher
Faschismus, war das nicht die Ideologie, die den Menschen vorschreiben will, was sie zu tun, zu lesen und zu denken haben? Je länger ich drüber nachdenken, desto unsicherer bin ich, welchen politischen Kräften ich diese Eigenschaften heute zuordnen würde
Ein Sozialphilosoph hat mal gesagt: „Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte über den Faschismus schweigen.“
Faschisten und menschenfeindliche Einstellungen fallen weder vom Himmel, noch sind sie das Resultat mangelnder (Menschenrechts)Bildung. Manche Entwicklungen haben tatsächlich Bedingungen die sie befördern. Nebenbei: die Vermögen und Einkommen sind in Deutschland mittlerweile wieder ähnlich verteilt wie vor dem Ersten Weltkrieg, dahingehend unterscheidet sich eine moderne Demokratie also nicht von einer Erbdiktatur.
Zur Ausgangsfrage daher ein ganz klares: Ja. Allerdings wird ein „zeitgemäßer“ Faschismus wohl anders daherkommen als das historische Vorbild, Höcke & Chemnitz (beides als Verallgemeinerung gemeint) zum Trotz. Und wenn er, „der Faschismus“, bzw. die Faschisten, nicht ganz dämlich sind, dann wird er sich keinen nationalen Rahmen suchen, sondern ein vorhandenes transnationales Projekt übernehmen. Je nachdem wie demokratisch die EU tatsächlich aufgebaut ist, wird das dann leichter oder schwerer gelingen.
Was ist die Definition von Faschismus?
Einach googlen. Fragen Sie keinesfalls bei AfD/NPD nach..
Torben gibt es ganz verschiedene definitionen für! Für mich ist faschismus die extremste ausformung des imperialismus als folge der kapitalistischen ordnung
Lesley Stahl, speaking of US sanctions against Iraq: “We have heard that a half million children have died. I mean, that’s more children than died in Hiroshima. And – and you know, is the price worth it?”
Madeleine Albright: “I think this is a very hard choice, but the price – we think the price is worth it.”
Ich denke man hat das dunkelste Kapitel Deutschlands zu sehr ausgereizt. Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke,So wurde dieses Kapitel mehrmals, je nach Schulformen,durchgekaut. Sicherlich teilweise zu Recht! Ich fürchte nur,das es mittlerweile das Gegenteil erreicht,Was es ursprünglich bezwecken sollte…
… irgendwann fällt jedem halbwegs klugen auf,das alles auf diese zwölf schlimmen Jahre auch heute noch Einfluss nimmt,das jedem deutschen auch heute noch eine kollektive Schuld aufgebürdet werden soll,in der Schule ,der Presse,dem TV…
Ich denke viele,gerade Heute,bei all den Problemen,Begehren einfach nur aus Trotz dagegen auf,weil sie es einfach satt haben,stets „schuldig“ durch Geburt zu sein…
Wir erleben doch schon längst eine neue Form des Faschismus. Der Faschismus gegen Deutschland und Deutsche. Leider merken es viele einfach noch nicht.
Zumal Faschismus von jeder Seite kommen kann. Links, Rechts, Mitte. Er hat kein Gesicht. Zudem verschwimmen und verwischen die Grenzen. Man kann es nicht wirklich auf Schwarz und Weiß, Gut oder Böse begrenzen. Dafür ist das Thema auch viel zu komplex um es mal eben „kurz“ Aufzugreifen.