Können wir in einem schlechten System gute Kaufentscheidungen treffen? Die Autorin und Journalistin Kathrin Hartmann beantwortet diese Frage mit einem klaren Nein. Wir stellen ihr Buch und die dazu gedrehte Dokumentation Die Grüne Lüge in unserem Buchklub vor und ihr habt die Chance, eure Fragen zu stellen!
Frau Hartmann deckt Umweltskandale auf, die gar keine sein wollen. Schuld an der desaströsen Lage haben ihrer Meinung nach aber nicht nur das Greenwashing der „bösen Konzerne“, sondern auch staatliche Behörden, Umweltschützer und Konsumenten, die sich mit einspannen lassen. Was ist also zu tun?
Debating Europe startet seinen Buchklub! Das ist eure Chance, den Autoren eure Fragen zu stellen! Jeden Monat werden wir ein relevantes Buch vorstellen und eure Fragen und Kommentare sammeln, um dann die Reaktion des Autors einzuholen.
Kathrin Hartmann beschreibt in ihrem Buch die gerodeten Waldflächen und verschmutzten Strände, die es laut der Lobbyisten internationaler Konzerne wie Unilever und BP nicht geben sollte. Aber auch staatliche Siegel, Prüfstellen und Fördertöpfe der EU nimmt sie sich vor, die sich nach Recherchen oft eher als schädlich statt nützlich für den Umweltschutz und Produzenten der Dritten Welt herausstellen. So kann es laut der Autorin keine grünen Autos und auch kein nachhaltiges Palmöl geben. Die Siegel wollen uns als Kunden vermitteln, die bessere Kaufentscheidung im Sinne von Sozial- und Umweltstandards zu treffen. So behält jeder einzelne seinen Konsum im Blick und vergisst dabei, eine Veränderung der Firmenentscheidungen und Politik zu fordern.
Es liegt also am Verbraucher, die Welt zu retten anstatt dass internationale Akteure die richtigen Standards umsetzen und auf Privilegien verzichten. Das ist natürlich eine einfache Lösung für Konzerne und die Politik und vielleicht die größte Lüge, die Frau Hartmann in ihrem Buch aufdeckt. Dieses Fazit lässt den Leser jedoch etwas ratlos zurück. Können wir als Konsumenten denn überhaupt etwas tun? Nichts ist einfacher, als sich dann entspannt zurückzulehnen und die Verantwortung jemand anderem zuzuschieben.
Nutzt daher jetzt die Chance, der Autorin eure Fragen zu stellen! Was können wir tun, wenn uns Umwelt und Arbeiter der Dritten Welt nicht egal sind? Sind Grüne Lügen wirklich schädlich oder wenigstens ein Anfang? Wir geben eure Fragen weiter und werden gemeinsam diskutieren!
Foto: cc/ Wikipedia – Cunningchrisw
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Unsere Welt ist derzeit recht unübersichtlich, es gibt viele mögliche Entscheidungen und jede hat ihre Vor- und Nachteile, nehmen wir mal die Wahlentscheidung innerhalb Deutschlands, auf der einen Seite steht unsere Regierung hinter dem Klimaschutz, auf der anderen wird die Braunkohle gefördert und die steht Verboten nicht positiv gegenüber (bspw. Verbrauchsgegenstände aus Plastik).
Auf einer anderen Ebene haben wir Entscheidungen aus Brüssel, die werden meist als Verboten gesehen,auch wenn sie nicht eingehalten werden (bspw. Stickoxidbelastung in Städten oder die Begrenzung des Ausstoß bei Kraftfahrzeugen).
Natürlich gäbe es sich andere Parteien, doch beispielsweise die Grünen würden die Region, die durch den Kohlestrom finanziell gefördert wird, und damit auch die dort lebenden Menschen, den Klimaschutz wohl lieber opfern.
Auch kann nicht einfach so gegen den Automobilkonzerne vorgegangen werden, da dies direkte Auswirkungen auf die Angestellten hätte.
Weitere Beispiele wären(negative Auswirkung – positive Auswirkung):
-Abbau seltener Erden – erneuerbare Energien
-Genetisch veränderte Pflanzen – effektive & „kostengünstige“ Nahrungsmittelproduktion
– Internationaler Warentransport – Stickoxidbelastung durch Schifffahrt
– Rodung von Naturreservaten – wirtschaftliche Erschließung des Umlandes
– Fracking – Unabhängigkeit von externen Öl- bzw. Gaslieferungen sowie Sicherstellung der Erschließung von fossilen Brennstoffen zum Erhalt unserer jetzigen Mobilität und Wirtschaft
Usw.
Zu jedem dieser Beispiele gibt es unterschiedliche Meinungen, und wenn sie nicht an einem Ort durchgeführt werden können, dann geht man eben 10 Meter weiter, doch wie könnte man ein Umdenken in der gesamten Bevölkerung bewirken, haben wir unsbdoch dchon an dieses Leben gewöhnt bzw. wollen so leben wie der reiche Westen?