Sind extreme Wetterlagen noch extrem, wenn sie zum Normalfall werden? Hitzewellen, Schneeeinbrüche, Stürme und Dürren nehmen stetig zu, aber allen Apellen zum Trotz fehlt noch immer der große Wurf gegen den Klimawandel. Sollten wir uns daher besser auf seine Folgen vorbereiten?

Der Klimawandel wird sich nicht durch Leugnen verhindern lassen. Noch könnten die schlimmsten Auswirkungen verhindert werden, wenn es denn genug politischen Willen gäbe, das Pariser Klimaabkommen und Maßnahmen darüber hinaus umzusetzen. Das geht aber nur langsam voran und die ersten Folgen sind spürbar.

Am 24. April 2018 veranstaltet die Denkfabrik Friends of Europe eine Veranstaltung in Brüssel zu Schutzmaßnahmen gegen den Klimawandel. Hier werden auch eure Fragen vor Ort von den Entscheidungsmachern diskutiert. Zwei Sprechern haben wir vorab eure Fragen gestellt.

Wir bekamen einen Kommentar von Yannick, der sich fragt ob eine Verhinderung des Klimawandels bereits gescheitert ist und daher jetzt alle über Maßnahmen reden, wie wir uns vor den Folgen schützen können. Wir fragten bei James Close nach, dem Direktor für Klimawandel bei der Weltbank.

Das ist eine tolle Frage, Yannick. Ich glaube diese Schutzmaßnahmen sind eine Antwort auf den Klimawandel, die langfristig geplant werden müssen. Vor allem bei der Infrastruktur müssen wir uns auf mehr Stürme und andere Strömungen in Flüssen vorbereiten.

Das bedeutet aber nicht, dass wir den Kampf gegen den Klimawandel aufgegeben haben, ich halte ihn für extrem wichtig. Aber egal welche Maßnahmen wann ergriffen werden, wir müssen uns trotzdem auf die Folgen vorbereiten, was ich ebenfalls für extrem wichtig halte.

Für eine weitere Perspektive fragten wir bei Joyce Coffee nach, die eine Beratungsfirma für Schutzmaßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels gegründet hat. Wie reagiert sie auf Yannick?

Wir brauchen die Schutzmaßnahmen, um die riesige Lücke zwischen dem Kampf gegen den Klimawandel und die Anpassung an das neue Klima zu schließen.

Dennoch brauchen wir weiterhin Maßnahmen gegen den Klimawandel und der Anpassung. Diese Maßnahmen werden Leben retten, wenn es um erhöhte Temperaturen, Überflutungen, Anstieg des Meeresspiegels oder auch der Veränderung von Krankheiten geht.

Unser Leser PG hat die Frage gestellt, ob Europa auf den Klimawandel vorbereitet ist.

Wie antwortet Herr Close?

Ist Europa auf den Klimawandel vorbereitet? Das ist eine sehr breite Frage. Einige Länder haben bereits reagiert, Serbien hat zum Beispiel viele Straßen und Brücken für kommende Fluten vorbereitet. Einige Länder preschen voran und andere brauchen noch etwas Zeit. Man muss dabei viele Langzeitfaktoren miteinbeziehen, ich hoffe, die Länder berücksichtigen unsere Arbeit zur Wirtschaftsentwicklung und Migration der Bevölkerung, wenn sie ihre Schritte planen.

Wie lautet Frau Coffees Antwort auf PGs Frage?

Europa umfasst ein großes Gebiet und einige Länder sind bereits besser vorbereitet als andere. Ich kann die Website www.gain.org empfehlen, hier kann man selbst vergleichen, wie gut die unterschiedlichen Länder vorbereitet sind. Aber meist sind wohlhabende Länder besser vorbereitet, weil sie schon länger besser auf Naturkatastrophen reagieren.

Andererseits sind die Risiken sehr ungleich verteilt. Nicht nur haben wir Unterschiede zwischen reichen und armen Ländern, auch sind oft innerhalb eines Landes manche Regionen besser vorbereitet als andere. Regionen mit geringen Ressourcen haben es schwerer. Daher sollte sich die Politik auf diese schwachen Gegenden konzentrieren, wenn sie es mit der Vorbereitung auf den Klimawandel ernst meint.

Ist Europa auf den Klimawandel vorbereitet? Haben wir den Kampf gegen den Klimawandel bereits verloren und müssen uns nun auf die Auswirkungen vorbereiten? Schreib uns deine Meinung und wir bringen dich in die Debatte ein!

Foto: (c) / BigStock – Mbruxelle



10 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare

Was denkst du?

  1. avatar
    Johannes

    „Der Klimawandel wird sich nicht durch Leugnen verhindern lassen.“
    Den Klimawandel gibt es, aber er hat nichts mit CO2 zu tun. Und er lässt sich durch nichts verhindern.

    • avatar
      Sven

      Okay. Dann erkläre mir mal warum auf der Venus, den 2 Planet unseres Sonnensystem, der eine Atmosphere die zu über 90 % aus CO2 besteht Temperaturen von bis zu 600C herrschen. Und das auf der Sonnen abgewandten Seite. Und zu Info: Der Merkur ,der Erste Planet unseres Sonnensystems und damit auch der Planet der der Sonne am nächsten ist, hat gerade mal eine Temperatur von lächerlichen 400C. Der Sonne zu gewanden Seite. Und der hat kein einziges Prozent CO2 in seiner Atmosphäre und eine Nachttemperatur von -120 Grad.

    • avatar
      Johannes

      Eine relativ neue Studie von Ned Nikolov and Karl Zeller zeigt, dass die langfristige globale Gleichgewichtstemperatur von Oberflächen der Planeten im Sonnensystem mit nur zwei Prädiktoren genau beschrieben werden kann, so vielfältig sie auch sind, wie die Venus, der Mond, die Erde, der Mars, der Titan und Triton: Der mittlere Abstand von der Sonne und der absolute atmosphärische Oberflächendruck. Die Zusammensetzung der Atmosphäre spielt dabei keine Rolle. Also insbesondere CO2 spielt keine Rolle.
      https://www.omicsonline.org/open-access/New-Insights-on-the-Physical-Nature-of-the-Atmospheric-Greenhouse-Effect-Deduced-from-an-Empirical-Planetary-Temperature-Model.pdf

  2. avatar
    Felipe

    Ja wir haben bereits verloren. Ich kann nicht dauernd rumfaseln, was zu tun sei, dann aber bei jeder Gelegenheit der Autoindustrie Hintertürchen für Drecksmotoren eröffnen. Das“ es ist schon fünf vor zwölf“ höre ich seit über 40 Jahren. Und die Uhr ist nicht stehen geblieben. Wie schön, dass da ein ignoranter Trottel in USA das Sagen hat.

  3. avatar
    Michael

    In dem Moment, in dem man die Kernkraft aufgibt, hat man schon verloren, denn wenn man auch noch auf fossile Energieträger verzichten will, wird das die Gesellschaft in bittere Armut und Massenarbeitslosigkeit stürzen, denn man muss dafür Industrie und Verkehr lahmlegen. Und das will die Politik nicht riskieren, weshalb man die Klimaziele natürlich verfehlt.

    Dass wir 80% unseres Energiebedarfs einfach mal so durch wetterabhängige und unzuverlässige Windrädchen und Solaranlagen decken könnten, ist wohl die größte Lüge seit der Gründung der Bundesrepublik.

  4. avatar
    Marcel

    Wie will man verhindern was so oder so kommt? Wir rennen auf die nächste Eiszeit zu nichts wird das verhindern. Ob das nun 100 jahre früher oder später ist ist der Erde egal….

  5. avatar
    Angela

    Klimawandel durch Haarp. Mit Schwingungstönen kann man die ganze Welt zerstören.

  6. avatar
    Tilo

    Wie man gerade in Schweden sieht: definitiv nicht. Wie wäre es mit einem pipelinenetz für Wasser?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Notify me of new comments. You can also subscribe without commenting.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

By continuing to use this website, you consent to the use of cookies on your device as described in our Privacy Policy unless you have disabled them. You can change your cookie settings at any time but parts of our site will not function correctly without them.