Willkommen zu unserem ersten Buch des Monats! Monatlich stellen wir euch in unserem Buchklub ein Buch vor, sammeln eure Fragen und stellen diese dem Autor. Im April ist der Gründer von Friends of Europe Giles Merritt mit seinem Buch “Slippery Slope: Brexit and Europe’s Troubled Future” an der Reihe.
Der Autor argumentiert, dass wir die EU grundlegend reformieren müssen, um unseren eigenen Niedergang zu verhindern. Ganz konkret schlägt er drei Schritte vor:
- Die EU wird eine echte politische Union, mit mehr Transparenz und demokratische Kontrolle durch die Bürger.
- Die EU investiert anhand eines neuen Investitionsplans bei weitem mehr als jetzt in Wachstum.
- Die Europäische Zentralbank wird mit Kompetenzen ausgestattet, die ihr erlauben Jobs und Wachstum zu unterstützen.
Teilen unsere Leser seine Meinung? Wir haben euch die Fragen stellen lassen und bei Giles Merritt nachgehakt. Lest seine Antworten und diskutiert mit!
Unser Leser Paul hat erst einmal die Position des Autors kritisch hinterfragt. Er wirft ihm vor, ein typischer Anhänger der europäischen Elite zu sein, die immer die EU als einzige Lösung propagiert. Was antwortet Herr Merritt?
Ja, Paul, ich stimme zu. Ich bin ein typischer Anhänger Europas. Die Union muss sich auch auf jeden Fall rechtfertigen! Die EU kommuniziert einfach nicht ansatzweise gut genug, was sie eigentlich tut. Trotzdem brauchen wir mehr Befugnisse, andererseits können wichtige Entscheidungen nicht getroffen werden, die vor uns liegen. Weil wir weniger werden, älter werden und von den Riesen aus Asien überholt werden. Wir haben viele Probleme im 21. Jahrhundert. Denen können wir nur gemeinsam begegnen. Kein einziges europäisches Land könnte es allein mit zum Beispiel China aufnehmen. Daher brauchen wir einen gemeinsamen politischen Rahmen und eine geeinte Stimme, die den europäischen Steuerzahlern erklärt, warum wir eine Europäische Union brauchen.
Der Kommentar von Cecilia ging in eine ähnliche Richtung: Angesichts der Herausforderungen Europas fragt sie sich, wie die EU sich besser um alle kümmern kann und nicht nur um ausgebildete Eliten. Was ist mit denen, die abgehängt wurden?
Das ist eine schwierige Frage! Es liegt aber ein Missverständnis vor. Das Erasmusprogramm war zum Beispiel nie dafür gedacht, alle Europäer weiterzubilden. Es sollte Hochschulabsolventen europäischer und weniger nationalistisch machen. Aber was machen wir mit den Menschen ohne Hochschulbildung, die nicht Teil der digitalen Revolution sind? Das ist sehr schwierig! Wie halten wir mit Asien mit? Dort wurde viel in die Bildung der jungen Menschen investiert, wir müssen das Gleiche machen. Dafür gibt es aber keine schnelle Lösung. Wir müssen vor allem an die Kinder und Enkel der Generation denken, die in der Digitalisierung verloren hat. Für die nächste Generation müssen wir mutig vorangehen.
Braucht Europa mehr politische Befugnisse? Stimmt ihr Giles Merritt zu? Haben euch die Antworten auf eure Fragen überzeugt? Diskutiert mit!
Foto: (c) / BigStock – weyo
2 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Die EU ist nicht Europa.
Die EU braucht weniger politische Befugniss und weniger Geld.