Sind Kunst und Technologie ein Widerspruch? Technik muss praktisch sein, ein Problem lösen und einen konkreten Nutzen haben. Kunst darf zweckfrei sein – es geht um Emotionen, Bedeutung und Ideen. Andererseits greift jeder Künstler auf Technologie zurück, sei es ein erlerntes Handwerk oder ein 3D-Drucker. Oder sehen wir zu viel Technik nicht mehr als Kunst an?
Künstler haben immer Technologien ihrer Zeit für ihre Kunst genutzt. So war die Malerei schon immer von Farben und Färbemitteln abhängig, vieles in der modernen Architektur geht nicht ohne Computerprogramme, die Winkel und Materialstärke berechnen. Auch eine künstliche Intelligenz kann inzwischen Kunst schaffen. Solche Neuigkeiten können dazu verleiten, auf ein konservatives Verständnis von Kunst zurückzugreifen. Gleichzeitig sind die Möglichkeiten der neuen Technologien beeindruckend. Warum sollte zum Beispiel die virtuelle Welt keine Kunst hervorbringen, wenn sich schon so viele Menschen in ihr wohl fühlen?
Willst du mehr über die neuesten Entwicklungen wissen? Wir haben eine Infografik zusammengestellt.
Was denken unsere Leser? Wir bekamen einen Kommentar von Simone, die an eine Weiterentwicklung von Kunst durch Technologien glaubt. Man spart sich Zeit und Geld, um zu einem Museum zu kommen, wenn das auch virtuell geht. Damit ermöglichen wir viel mehr Menschen als zuvor den Zugang zu Kunst.
Wir fragten den deutschen Europaabgeordneten Hans-Olaf Henkel, der für die AfD in das Europäische Parlament gewählt wurde und jetzt Mitglied der Liberal-Konservative Reformer Partei ist. (Klick‘ auf cc für deutsche Untertitel)
Der folgende Kommentar stammt von Catherine, die glaubt, dass Kunst nur als direkte Erfahrung gewertschätzt wird. Also raus aus der virtuellen Welt und rein ins Museum! Stimmt Herr Henkel ihr zu?
Wir fragten auch beim Europaabgeordneten Bogdan Wenta nach, der Mitglied im Kulturausschuss des Europäischen Parlaments ist. Vielleicht kennt ihr ihn noch als Nationalspieler der deutschen Handballmannschaft. Wie reagiert er auf den Kommentar von Catherine?
Unser Leser Marcel macht sich wiederum Sorgen, dass letztendlich die Öffentlichkeit für die Kosten aufkommen muss. Erhalten wir mit der Digitalisierung Kunst für kommende Generationen oder ist das eine Steuergeldverschwendung? Wir fragten den italienischen Europaabgeordneten Luigi Morgano.
Denk’ an die Schätze der europäischen Archive und Bibliotheken, aber dass sie nur schwer zugänglich sind. Werden sie nicht digitalisiert, verliert die Menschheit. Wir müssen Wissenschaftlern den Zugang zu diesem Material ermöglichen und seine Erhaltung gewährleisten. Auch lassen sich Bilder und Fresken am Computer noch besser betrachten, weil ich sie zum Beispiel vergrößern kann und so noch mehr Details sehe. Das wäre sonst nicht möglich (…).
Wie verändert Technologie Kunst? Muss man Kunst selber vor Ort erleben, um sie schätzen zu können oder erlaubt das Onlineerlebnis einen breiteren Zugang? Sollte die Digitalisierung von Kunst mit Steuermitteln vorangetrieben werden? Schreibe uns deine Meinung und wir starten die nächste Debatte!
Foto: cc / Flickr – Lars Plougmann
Dieser Beitrag wurde von Google finanziert, mehr dazu in unserem FAQ.

3 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Befragt doch mal die Abgeordneten des Europaparlaments, warum wir keine direkte Demokratie in der EU haben, warum das Europaparlament keine Entscheidungsgewalt hat und warum wir soviel an die Abgeordneten zahlen sollen, dafür das se nix entscheiden können … das wäre mal was! Der ganze EU-Mist kostet nur nen Haufen Geld und bringt rein gar nichts … außer so Schwachsinn wie z.B. Glyphosat & Co.
In der Kunstgeschichte zeigt, sich, daß ausgewählte Künsler sich intensiv mit den neuesten Innovationen auseinander gesetzt haben oder sie beeinflußt, manchmal sogar initiiert haben, der Übergang zwischen Kunst, Wissenschaft und Philosophie ist fließend. Für Künstler ist SIND das Web, aber auch KI, Robotik, GENTECHNIK UND moderne Werkstoffe die Ausgangssituation um sich mit dem Zustand und den möglichen Entwicklungen der. Menschheit auseinander zu setzen. Jeder Rohstoff kann von einem kreativen Menschen mit neuen Assoziationen verbunden werden.
ich denke durch die technischen Erneuerungen haben sich auch im künstlerischen handeln die Ausdrucksmöglichkeiten vergrößert. Durch unterschiedliche Medien können Botschaften und Informationen differenzierter und bunter kommuniziert werden. Als Beispiel durch die Verwendung von VR Brillen können Künstler und Designer z.B. Ideen, Szenarien und Utopien viel eindrucksvoller und intensiver dem interessierten Betrachter darstellen, da man sich durch diese Occuli mit seinem Körper durch eine animierte geplante virtuelle Welt bewegen kann, was ein großen Möglichkeitenspielraum eröffnet. Dadurch kann man gewisse Vorstellungen erlebar machen, quasi animieren, die man sonst nur imaginieren könnte oder filmisch transportieren. Außerdem denke ich, dass eine Art „Online Museum“ einen echten Museumsbesuch nicht entwerten oder ersetzen könne. In die Forschung und Weiterentwicklung kreativer Software und Technologien sollte die EU und Firmen definitiv investieren.