Wir der Umgangston rauer? Der Umgang miteinander fühlt sich immer aggressiver an – ob im Alltag oder in der Politik. Immer weniger sind wir zur Empathie bereit oder uns auf das Argument unseres Gegenübers einzulassen. Ist das Internet Schuld? Wenn wir uns online informieren, sorgen Algorithmen dafür, dass wir nur noch die Meinungen sehen, die uns gefallen. Lebt jeder in seiner eigenen kleinen Filterblase? Mussten wir uns vor den Zeiten des Internets mit mehr Meinungen auseinandersetzen? Sind wir freundlicher, wenn wir uns nicht hinter einem Bildschirm in der vermeintlichen Anonymität verstecken können?

Wir haben uns bei den Creators for Change umgehört. Das sind Influencer, die von YouTube für ihr gesellschaftliches Engagement im Netz gefördert werden. Wie reagieren sie auf die Fragen unserer Leser?

Christopher fragt sich zum Beispiel, wie sich Hass im Netz verhindern lässt. Wir fragten Swann Périssé aus Frankreich, die mit viel Humor feministische Themen kommentiert.

Paul findet den ganzen Hass im Internet anstrengend, einfach durch die Menge an Kommentaren. Wir fragten den Europaabgeordneten Tiemo Wölken (SPD), wie er mit den Kommentaren auf YouTube umgeht.

Macht uns das Internet weniger tolerant? Wie lässt sich Hass im Netz stoppen? Oder war es schon immer so wie jetzt, aber nun haben wir es schwarz auf weiß? Schreib‘ uns deine Meinung und wir haken nach.

Foto: (c) Bigstock – dolgachov
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19 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare

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    Sven Ohlendorf

    Klar entweder daher oder es gibt einen anderen Grund .In denn 15 Jahren zurück blickend wären Manch Kommentare undenkbar gewesen die heute als selbstverständlich raus gehauen werden . Erschreckend wie sich eine Gesellschaft zum negativen entwickeln kann

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      Thomas Koenig

      Jaja. „Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen“ Wie die fdp vergaß, dass Fortschritt liberal ist.

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      Sven Ohlendorf

      Naja alles so schwarz muss man auch nicht sehen …gibt viele junge Leute auch bei den jungen liberalen

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    Robert Urubayer

    Es ist eben schön einfach und sicher aus der Anonymität des Internet heraus die Leute schwach anzumachen. Bei einer „echten“ Kommunikation wo man sich persönlich gegenüber steht würde die Wortwahl sicher anders ablaufen weil man genau weis dass es sonst eine auf die zwölf gibt ;-)

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    Martin Heckt

    „Hass“ im Netz. Meines Erachtens ist das Wort überstrapaziert. Mittlerweile gilt ja schon als „Hass“ wenn man nur schreibt das man ne andere Meinung vertritt und diese sogar begründet.
    „Hass“ war mal so ein starkes Wort, heute wird es schon herangezogen wenn man sagt „Ich mag die Band nicht.“ (Als Beispiel).

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    Chris Chi

    Das Problem ist doch die Mentalität mit dem Ellbogen die ab Kindesalter doch antrainiert wird! Zusätzlich das man Kommentare lesen kann von solch ungebildeteten Menschen unfassbar… Oder es treten Fragen auf die in 5min geklärt wären wenn man sich im Netz nach infos bemühen würde nein da wird in Facebookgruppen gefragt den Rest kennt man.

    Unterm Strich Bildung sollte ein aufs Leben und nicht auf Prüfungen vorbereiten hinzukommen unsere 1A Demokratenmedien…. Sie sollten berichten eher sind sie Hetzer u Kriegstreiber!

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    Timo Widmaier

    Klar, an Hass und Intoleranz ist das Netz schuld und nicht die Menschen, die sich darin bewegen! – Den negativen Einfluss des Internets konnte man in Deutschland vor allem zwischen 1933 und 1945 erleben… Hitler und seine Facebook-Gruppe namens NSDAP haben die Diskussionskultur damals ziemlich radikalisiert. Hätte ohne Internet natürlich nie passieren können.

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      Phillip Thern

      Ok dieser Nazikommentar schließt die Diskussion auf eine gute Art

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    Kevin Gabbe

    Das Internet öffnet einen die Augen.Vorallen Facebook und co. Diese sind der Spiegel zur Welt. Die Frage ob das Internet Intollerant macht beantworte ich ich mit einen klaren nein. Liebe und Hass, Tolleranz und Intolleranz, gut und böse. Diese Sachen existieren gleichzeit in jedem von uns. Diese Emotionen und Gedanken sind erst mal neutral zu betrachten. Was jemand daraus macht ist entscheind. Das entscheiden die innereren persönliche Umstände, und die gesellschaftlichen äußeren Umstande. Wer hat da das Recht zu endscheiden was richtig oder falsche ist als jeder selbst.

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    Marcel Burghart

    Der aufkommende hass gegen die eu begründet sich in ihrem Versagen, ihrer geschmierten Politiker und in ihrer fatalen Finanz Politik. Ach ja und daran das sie geschlossene Abkommen bricht :) aber daran ist das Netz natürlich schuld nicht die eu :)

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    Sebastian

    „Hass im Netz“ ist nichts, was man „stoppen“ muss, sollte oder könnte. Tatsächlich führt Anonymität zu Disinhibition, eröffnet dadurch allerdings die Chance auf deutlich offenere Debatten. Was als „Hass“ deklariert wird, sind in der Regel von der politischen Linken unerwünschte Ansichten.

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      Martin

      Hallo, ich bin ein Wähler der sich, zumindest teilweise der politisch Linken zugeordnet fühlt, ohne jetzt eine spezifische Partei zu unterstützen.
      Was genau meinen Sie denn mit diesen unerwünschten Kommentaren?
      Ich denke jetzt spontan dabei an Kommentare die Politiker oder bestimmte Gesellschaftsschichten denunzieren und beleidigen, da sie von politisch links reden gehe ich von konservativen bzw rechten, rassistischen, usw. Kommentaren aus, richtig?

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      Sebastian

      Die Rede ist nicht von Kommentaren der Sorte „der böse Neger will mir mein Haus wegnehmen“. Zweifelsohne handelt es sich dabei nicht um einen wünschenswerten oder hilfreichen Debattenbeitrag (was übrigens nicht bedeutet, dass seine Äußerung kriminalisiert werden dürfte).
      Tatsächlich beobachte ich, dass zum einen Kritik an der irrsinnigen Migrationspolitik und vorwiegend muslimischer Masseneinwanderung nicht auf Anerkennung des Problems und Suche nach einer Lösung trifft, sondern auf fanatisches, autistisches Gekreisch und den lachhaften Vorwurf des Rassismus. Vielleicht beobachte ich auch nur die extremeren Beispiele der Linken. Das bei weitem deutlichste Beispiel hingegen, das auch Ihnen aufgefallen sein muss, ist der waffenfähige Unwillen, den Islam zu kritisieren oder Kritik daran zuzulassen. Tatsächlich werden völlig legitime (und im Übrigen sachlich korrekte, wenngleich polemische) Aussagen wie beispielsweise „der Islam ist ein Krebsgeschwür“ kriminalisiert (!). Ein solches Vorgehen sorgt in diesem Land ob eines völlig abwesenden liberalen Grundrechtsverständnisses und abseits eines wirkungsvollen grundgesetzlichen Schutzes der Meinungs- und Gesinnungsfreiheit nur in den von der Repression betroffenen Kreisen für Widerstand. (Trifft dasselbe Schwert linke Positionen, beispielsweise zu BDS, ist mit Kritik zu rechnen. Die Rechte Anderer sind schließlich irrelevant.)
      Übrigens nehme ich konservative und rechte Parteien – besondere Verachtung an dieser Stelle für die CDU/CSU – von dieser Kritik nicht aus. Dennoch ist momentan die politische Linke die treibende Kraft hinter dem unmoralischen, fehlgeleiteten Verständnis des Rechts auf freie Sprache, das versucht, das eigene Moralverständnis zum Gesetz zu erheben (und damit Rassismus – echten und ideologisch umdefinierten -, Sexismus, Geschichtsrevisionismus usw. zu kriminalisieren, obwohl offensichtlich niemandes Rechte verletzt wurden und es sich um ein „opferloses Verbrechen“ handelt).
      Ich darf erinnern, dass §166 StGB noch immer existiert, und §130 Formulierungen enthält, die entweder völlig nichtssagend sind („zum Hass aufstacheln“) oder logisch inkohärent (sinngemäß: „die Menschenwürde durch beschimpfen oder böswilliges Verächtlichmachen angreifen“), und kein Aufschrei findet statt. §219a hat es geschafft, gerade in die pro-Abtreibungsposition der Linken zu geraten, auf Basis verletzter Individualrechte wird nicht argumentiert.
      Stattdessen kommt von beispielsweise der Linkspartei der Vorstoß, „rechte“ „Hetze“ zu kriminalisieren. Das ist das Problem, das ich mit der politischen Linken habe. Anstelle zu argumentieren, wird versucht, mit Gewalt in Individualrechte einzugreifen, damit Dissens nicht mehr geäußert werden kann.

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    Martin

    Ich habe ja Spaß daran mich an über Facebook an Debatten zu beteiligen und kommentiere gern Dinge. Natürlich bekommt man oft Hass mit, vorallem wenn es um spezifische Personen geht da wird schnell beleidigt und gehetzt. Aber nicht jede, unglücklich geäußerte Meinung ist Hass, manchmal werden die Leute, die vielleicht sogar eine Meinung haben, die man versteht und völlig okay ist, nur von ihren Emotionen zu solchen Aussagen verleitet.
    Ich sehe das Problem also eher in der unterentwickelten, emotionalen Intelligenz. Ich beobachte das bei mir ab und zu, dass ich mich ab und an triggern lasse, bei mir endet das in zynischen Kommentaren, also bei weitem nicht so Menschenverachtend wie Beleidigungen, o. ä..
    Wenn man DAS Bildungssystem also mal aus dem gefühlt 19.Jhd. holt und fit für das 21. macht, könnte man diesem Problem schon entegegenarbeiten.

    Jetzt aktuell kann man dagegen nicht wirklich etwas machen, ohne die Meinungsfreiheit einzugrenzen. Natürlich müssen strafbare Aussagen auch verfolgt und letztendlich gelöscht werden. Den Rest muss man eben zulassen, dass sind dann die Probleme, die man durch veraltete Bildung selber zu verantworten hat.

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    Phillip

    Das Netz hilft sicherlich dabei, den Hass zu verbreiten, den man sonst für sich selbst tragen würde. Mir wurde damals, als kleiner Junge, von meinen Eltern erzählt, ich müsse den Hass, der mir entgegengetragen wird, zu ignorieren, weil man ihm dadurch nur Macht gibt. Das funktioniert bis zu einem gewissen Grad. Das Problem ist aber tatsächlich meiner Meinung nach nicht das Netz in dieser Gleichung, weil das Netz auch hilft, eine große Menge anderer, zu einem guten Teil positiver Ideen zu verbreiten. Und im Netz kann man das auch nicht mit einem Durchsetzungsgesetz effektiv bekämpfen, meines Erachtens, denn man findet immer eine neue Plattform. Man kann direkt auf die Hasser zugehen, denn sie sind mitnichten anonym. Und man kann darauf warten, dass sie aussterben

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