Im Jahr 2016 wurden 63 300 Asylbewerber, die in der Europäischen Schutz suchten, als unbegleitete Minderjährige eingestuft. Viele von ihnen kommen zuerst in Griechenland oder Italien an, wo sie identifiziert und registriert werden. Dann sollen sie über einen Verteilungsschlüssel auf die Mitgliedsländer der EU aufgeteilt werden – zumindest theoretisch.
Praktisch bleiben die Minderjährigen viel länger in den Flüchtlingslagern als sie sollten. Dort sind sie von Missbrauch, Vergewaltigung und Krankheiten noch stärker betroffen als Erwachsene. Aber bereits auf ihrer Flucht geraten sie in das Visier krimineller Netzwerke und werden leicht Opfer von Drogenschmuggel, Kleinkriminalität und Menschenhandel.
Europol geht inzwischen von 10 000 vermissten Minderjährigen aus, die seit ihrer Ankunft in Europa verschwunden sind. Die Europäische Kommission will vermisste Kinder systematisch erfassen und Informationen europaweit austauschen. Bisher konnten sich die Mitgliedstaaten jedoch nicht darauf einigen. Catherine Woolaard, die Generalsekretärin vom Europäischen Rat für Flüchtlinge und im Exil lebende Personen (ECRE), bezeichnet den Umgang der EU mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen als „eine der beschämensten Aspekte der Flüchtlingskrise.“
Um die Flüchtlingskrise in Europa näher zu betrachten, haben wir das Projekt „Cities & Refugees“ gestartet. Das Ziel: ein europaweiter Dialog zwischen Bürgern, Asylbewerbern, NGOs, Politikern und europäischen Führungskräften. Und ein besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die Verbindung zwischen dem alltäglichen Leben der Menschen in Städten und Gemeinden und den Entscheidungen, die in Brüssel und anderen europäischen Hauptstädten getroffen werden.
Diese Woche schauen wir nach Wien in Österreich. Als Transit- und Zielland, werden in Österreich ungefähr 2000 Asylantrage pro Monat registriert, davon stammen ca. 10% von Minderjährigen, die aus Syrien, Afghanistan und dem Irak kommen. Meist sind es Jungen, die zwischen 15 und 17 Jahre alt sind. Im Gegensatz zu Erwachsenen sollen sie eine umfangreichere Versorgung erhalten, doch auch hier sieht es praktisch anders aus.
Wie kann Europa minderjährige Flüchtlinge besser schützen? Schreib uns deine Meinung und wir fragen bei den Experten und Politikern nach!
FOTO: CC / Flickr – Jörg Kantel
11 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Gar nicht,weil sie zum grossen teil nicht minderjährig sind,
und….
Weil sie schon fertig sozialisiert sind und nur die Aufgabe des türröffners für den familiennachzug haben.
Schule
Nach Hause schicken.
Wer schützt uns und unsere Kinder kein Politiker
zur Schule schicken Pflicht, wenn nicht werden Krimineller oder sinnlose
Schule ist richtig.
Wahr ist auch dass viele dieser Jungen Menschen nicht minderjährig sind
Minderjährige Kinder brauchen unseren Schutz, v.a. Mädchen. Das heisst sie brauchen Zeit und eine Gesellschaft, die sie liebevoll aufnimmt. Wir sollten tolerant sein und offen auf die jungen Menschen zugehen, die schlimmes erlebt haben. Europa braucht vor allem mehr innere Herzlichkeit. Und die Aufnahme in einer Gesellschaft, die Ihnen wieder eine Zukunft gibt. Sie sind ein Teil unserer Zukunft.
Empfehlung: geh abens auf den Alexanderplatz und nimm deine Liebe mit. Vielleicht kannst du dann stellvertretend eine andere Person vor den Folgen einer Straftat bewahren. Nebenbei besuchtst du eine schule des lebens und kannst spaeter spinnerei von Realismus besser unterscheiden.
Na ja, viele geben an minderjährig zu sei. Dabei kann man sehen, dass manche schon über 30 sind.
Diese Minderjährigen sind doch meist männlich.Sie wurden als Vorhut in unser Land gesandt.Warum sollten wir sie besonders Schützen.Sie sollten die Sprache lernen,sich inetegrieren und dann auch eine Ausbildung machen und arbeiten.