
Protektionismus ist auf dem Vormarsch. Während Europa und die Vereinigten Staaten sich auf einen Handelskrieg vorbereiten und die ersten Strafzölle für Stahl aus Deutschland drohen, warnen Ökonomen vor den Konsequenzen abgeschotteter Märkte.
Großbritannien und die USA scheinen der Globalisierung den Rücken zu kehren, nachdem sie sich lange Zeit für eine globalisierte Wirtschaftsordnung eingesetzt hatten. Die USA unter Trump sind aus den Verhandlungen zum TTIP-Freihandelsabkommen mit der EU ausgestiegen und wollen nun auch ihr NAFTA-Abkommen mit Nordamerika „neu verhandeln“. Großbritannien hat angekündigt, seine weltweiten Wirtschaftsbeziehungen nach dem Brexit über bilaterale Abkommen zu regeln, dennoch werden dem Austritt zuallererst Handelsbarrieren mit Europa folgen.
China ist erst 2001 der WHO beigetreten und zeigt sich schon jetzt als Verfechter des Freihandels mit Initiativen wie einer „neuen Seidenstraße“, um die Infrastruktur als Voraussetzung des globalen Handels zu erweitern. Plötzlich sind wir mit einem ökonomisch liberalen Frankreich konfrontiert, das die protektionistischen USA versucht vom Freihandel zu überzeugen. Alles steht Kopf!
Unsere Leserin Margadia fragt auf unserer „Schlage eine Debatte vor“-Seite, ob die Wirtschaft der USA Protektionismus überleben kann, doch wir wollten ihre Frage in einen größeren Kontext stellen.
Wie schützen wir unsere Wirtschaft? Werden weitere Staaten dem Vorbild Trumps folgen? Wären die Konsequenzen wirklich so schlimm wie Freihandelsbefürworter warnen oder ist es Zeit für eine neue Wirtschaftsordnung? Schreib uns deine Meinung und Fragen und wir bringen sie zu Europas Politikern und Experten.
9 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Was wäre nicht global auf einem Globus?
Schutz zölle sollten zwischen Partnern fair verhandelbar bleiben. Kurzfristig, also z..B bei Krisen (Wirtschaft/Flüchtlinge/Naturkatqastrophen..) Sollte jedes nötige, friedliche Mittel möglich bleiben,um Gesellschaftliche Härten mildern zu können.
Zölle gleichen unverhältnismäßige Preise aus und helfen der Staatskasse.
Des weiteren ist es dadurch billiger im Inland zu produzieren.
So wird nicht so viel im billigeren Ausland produziert.
Die Regierung kann Druck auf Unternehmen ausüben um umweltschonender zu produzieren, Gewerkschaften können faire Löhne besser durchdrücken und selbst im Bankensektor können durch Verzollung der Finanzgeschäfte, so manche Katastrophen verhindert werden.
Moment! Ich kam gerade beim schreiben ins grübeln….
WARUM ZUR HÖLLE WIRD ES NICHT SO GEMACHT?
Was ist daran denn so schlecht?
S
Das wirst du spaetestens dann spueren wenn dein Brot 10 Euro , der Liter Milch 5 Euro und deine Jaenshose 220 Euro kosten .
Udo Rosenkranz
Es gab mal Zölle.
Das Essen war weit günstiger, für den normalen Bürger, als jetzt!
Lediglich deine Jeans kam dem Preis nahe.
Aber sind wir mal ehrlich, deine Jeans kann man nicht essen und preiswerte Hosen gab es trotzdem.
Zumal dadurch auch mehr Arbeitsplätze erhalten blieben, weil es den Unternehmen nicht weit billiger war, im Ausland zu produzieren.
Ein gesunder Mittelweg finde ich am sinnvollsten.
Man sollte zuerst die Verbraucher schützen, vor KaufKraftVerlust/ Inflation. „Die“ Wirtschaft muss endlich befreit werden von KartellBildung bei PreisAbsprachen! Es braucht PreisObergrenzen! Es braucht konkrete ZielVorgaben für Produkte/ für Dienstleistungen!
Die Preise für Benzin und Kakao etc. drücken… Grosskonzerne aus Europa schliessen sich für nen Massenauftrag zusammen und managen das schon…
Von Einzelnen können hier dann trotzdem satte Preise verlangt werden… Nach dem Pyramiden… Luftschlossbläschensymbol … Wirtschaft ein Gedankenkonstrukt
Quizfrage: Was ist so schlimm, an Zoll?
Es ist ein gutes Mittel um gegen Preisdumping aus dem Ausland gegen zu wirken, erhalten Arbeitsplätze und von dem Geld können Straßen, Schulen usw. finanziert werden.
Auch ist es dadurch nicht mehr ein Anreiz, die Produktion ins Ausland, zwecks billigerer Arbeitskräfte zu verlegen.
Extreme Umweltverschmutzung durch den übertriebenen Transport von Waren würde weniger.
Es wird mehr Regional gekauft.
Was ist an diesem „Protektionismus“ so falsch?