
Niemals Lösegeld bezahlen. Das ist der offizielle Rat von Europol, wenn es um Erpressungssoftware geht. Ihr Argument ist, dass jegliche Zahlung von Lösegeld nur das Geschäft mit Cyberkriminalität fördert und es außerdem keine Garantie gibt, dass die Daten auch wirklich freigeschaltet werden.
Erpressungssoftware sind Computerprogramme, die dazu geschaffen wurden, Lösegeld von befallen Systemen zu erpressen. Für Aufsehen erregten sie bereits 2013, als die „CryptoLocker“-Software zum ersten Mal System befiel. Danach kam es immer wieder zu Angriffen. Betroffene sind von ihrem Computer und ihren Daten ausgesperrt und eine Nachricht auf dem Bildschirm fordert sie zum Zahlen eines Lösegelds auf. Tun sie das, so verspricht es die Nachricht, werden keine Daten gelöscht und der Computer werde freigeschaltet.
Im Mai 2017 kam es zu einem der größten Angriffe mit der Erpressungssoftware WannaCry/WannaCrypt, bei der mehr als 230.000 Rechner infiziert wurden. Darunter Computer von französischen Autoherstellern, britischen Krankenhäusern und der Deutschen Bahn. Viele der gesperrten Dateien hatten einen unschätzbaren Wert. Es ist davon auszugehen, dass einige betroffene Unternehmen und Individuen diskret und heimlich das Lösegeld bezahlt haben, bevor sie zugegeben haben, dass sie Opfer wurden.
Macht das Bezahlen von Lösegeld alles noch schlimmer? Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich bei der Schadsoftware von den gestrigen Angriffen um eine Version der bereits seit vergangenem Jahr bekannten Erpressungssoftware „Petya“. Betroffen waren hauptsächlich System in der Ukraine, Polen und Russland. Doch langsam wird das ganze Ausmaß der Attacke bekannt, auch US-Konzerne berichten heute, angegriffen worden zu sein.
Ist es falsch, Lösegeld zu bezahlen, um Daten von Erpressungssoftware freizuschalten? Ermutigt es Nachahmer dazu, das Gleiche zu tun? Oder ist es besser, das Lösegeld zu bezahlen, anstatt wertvolle Daten zu verlieren? Schreib uns deine Meinung und wir bringen sie zu Politikern und Experten aus ganz Europa.
3 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Es it einfach nur dumm denn die daten kriegst du eh nicht mehr wieder.
Es ist falsch sich nicht mit open source Software zu befassen und Sicherheitslücken geheim zu halten um die eigene Spionage Software installieren zu können. Nutzt Linux und Verschlüsselung dann wird das Problem weniger häufig auftreten. Unterstützt open source.
Nichts für Ungut, Martin Reim, aber falls Sie es nicht bemerkt haben, in dieser Diskussion geht es nicht über Sicherheitslücken oder „Open-Source-Software“, sondern um die Frage, ob man Lösegeld an Erpressungssoftware bezahlen soll oder nicht.