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Die europäischen Gesundheitssysteme sind krank. Konfrontiert mit immer älter werdenden Bevölkerungen, niedrigen Geburtenraten und Menschen, die immer länger leben, kommen die Krankenkassen in Europa unter immer größer werdenden Druck. Wenn es so weiter geht, sagen Experten einen Kollaps der Gesundheitssysteme voraus.

Vivek Muthu, Vorsitzender im Bereich Gesundheitswesen bei The Economist Intelligence Unit,  sprach 2016 vor dem European Health Parliament und sagte, dass das derzeitige System nicht zukunftsfähig ist: „Wir haben kein Gesundheitswesen in Europa, sondern ein Krankheitswesen.“

Könnte neue Technologie die Lösung dafür sein? Besteht unser zukünftiges Gesundheitssystem aus Ferndiagnosen und Fernbehandlungen, aus Gesundheitsapps, die unsere Daten sammeln und uns dabei helfen, mit Krankheiten umzugehen? Sollten Mitgliedsstaaten enger mit der EU zusammenarbeiten, damit mehr Geld und Forschung in den Gesundheitsbereich gesteckt wird?

Die Wahrheit ist natürlich, dass es kein Allheilmittel dafür gibt. Mehr Technologie würde sicherlich neue Probleme mit sich bringen, wie zum Beispiel Datenschutz, Ausschluss von Menschen, die sich nicht mit Technologie auskennen und die mögliche Verringerung von persönlicher Betreuung durch Ärzte oder Pfleger. Doch eins steht fest: Jegliche Lösung für die unter Druck geratenen Gesundheitssystem muss auf Innovation setzen.

Willst du mehr darüber wissen? Klicke auf unsere Infographik, wir haben ein paar interessante Fakten zusammengestellt:Google_healthcare

Wir haben einen Kommentar von Shaun bekommen, der großes Potential in den neuen Technologien sieht: zum Beispiel „bessere Rückversicherung, bessere Grundlage für Entscheidungen, bessere Koordinierung zwischen Anbietern und geringere Kosten“.

Die EU gibt momentan etwa €80 Milliarden für Forschung aus, alles als Teil des Horizon2020-Programms. Doch wie kriegt die EU das meiste aus ihrem Geld? Oder anders ausgedrückt: Wie sollte dieses Geld am besten investiert werden, damit die Gesundheitssysteme in Europa am meisten profitieren?

Um darauf eine Antwort zu bekommen, haben wir mit Carlos Moedas gesprochen, Kommissar für Forschung, Wissenschaft & Innovation und der Verantwortliche für Horizont 2020. Wir haben ihn gefragt, ob die EU genug tut, um die Gesundheitswesen auf Trapp zu bringen.

Wie Shaun bereits erwähnte, wurden signifikante Fortschritte in Kommunikationstechnologien bereits in den vergangenen Jahren erreicht. Doch manchmal ist es sinnvoller, bereits existierende Technologie zu nutzen, anstatt komplett neue maßgeschneiderte Technologie zu entwerfen. Sollten Tech-Firmen also enger mit Medizinunternehmen zusammenarbeiten, um existierende Technologie auch im Gesundheitsbereich zu benutzen?

Kann Technologie Gesundheitssysteme verbessern? Wie schafft die EU einen Durchbruch in der Gesundheitstechnologie? Schreib uns deine Meinung und wir fragen Politiker und Experten nach ihrer.

FOTO: CC / Flickr – Jason Howie


4 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare

Was denkst du?

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    Mormel Meyer

    Ne ist klar ! Gesundheitsapps !!! Damit auch jeder bis hin zum Arschgrunzen durchleuchtet wird

    28/08/2017 Serge Bernasconi & Bart Jacobs haben zu Gesundheitsapps geantwortet.

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    Delf Siebke

    Wir könnten versuchen den medizinischen nutzen von Canabis mehr auszuschöpfen, es ist mitlerweile erwiesen, dass THC und CBD aktiv Krebszellen bekämpfen, hierzu sollten ehrliche Studien in Auftrag gegeben werden um einzuschätzen, wieviel Nutzen man in der Eindämmung des Wachstums von Krebszellen und als schmerzlindernden Faktor aus Canabis ziehen kann, jeder wäre in der Lage über Eigenanbau sich selbst zu versorgen. Außerdem wäre eine medizinische Nutzung möglich um die auswirkungen von altersbedingten Verfallserscheinungen zu lindern, als Vorbild hierfür könnte Israel dienen wo hiermit bisher positive Erfahrungen gemacht wurden. Das Geld das hierdurch eingespart werden könnte steht dadurch dann anderen Bereichen zur Verfügung.

    In dem wir zum Beispiel Arbeitszeiten ein wenig verringern könnten zum einen einige Jobs geschaffen werden da die Ausfälle durch weniger Arbeitszeit kompensiert werden müssten, hierdurch könnten Sozialabgaben sinken wodurch Forschungsgelder erhöht werden könnten, zum anderen können aber auch stressbedingte Erkrankungen so ein wenig reduziert werden. Einzige Bedingung wäre natürlich, dass niemand durch ein reduzieren der Arbeitszeit mit seinem Geld nicht mehr auskommt.

    Am Ende muss denke ich aber auch die Eigenverantwortung der Menschen steigen ihre Gesundheit im Auge zu behalten und schnell auf Erkrankungen reagieren zu können, zum Beispiel über Apps, hierfür muss aber schon früh ein Bewusstsein geschaffen werden.

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    Deniz Kilic

    Wir sollten mehr von der Naturheilkunde Gebrauch machen. Die Technologie kann sicherlich dabei helfen, auch APPs. Patienten die unter Demenz leiden kann mit Hilfe von Smartphones und GPS geholfen werden. Eine Kommunikation-App kann zB bestimmten Patienten in regelmäßigen Abständen eine Frage stellen, die die Patienten beantworten sollten, damit die App einschätzen kann ob der Patient ansprechbar ist. Mann braucht ja kein Smartphone für solche Sachen. Ein System fürs Zuhause mit Mikro und Lautsprecher würde auch gehen.

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    Raziel Nihilesta

    Würden Alle in den selben Topf zahlen und es keine zwei Klassengesundheit geben, wäre das Problem mit der Finanzierung auch einfacher gelöst.

    Mit diesen Apps und dem frei geben dieser Daten würde es nur schlimmer werden.
    Mir fällt da das Zitat ein:“Ernähre dich gesund und arbeite hart, dann bleibt die Kündigung dir erspart.“

    Was wäre das für eine Welt, in der man an Wert verliert, weil man sich lieber einen Kuchen gönnt?
    Oder Zigaretten raucht?

    Das wäre ein Leben, so frei, wie wir es uns in Nordkorea vorstellen.

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