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Silvester 2015 war eine Nacht, die Deutschland veränderte. Und der bis dahin deutschen Willkommenskultur in der Flüchtlingskrise einen tiefen Riss verpasste. Rund um den Hauptbahnhof kam es damals zu zahlreichen sexuellen Übergriffen auf Frauen durch junge Männer, vornehmlich aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum. Passiert ist das Ganze inmitten der Flüchtlingskrise, als Köln bereits mehr als 10.000 Asylbewerber aufgenommen hatte. Nach den schrecklichen Ereignissen standen junge, männliche Geflüchtete für viele unter Generalverdacht. Und das Vertrauen zwischen der Bevölkerung und der Neunankömmlinge schien für viele zerrüttet.

Um einen genauen Blick auf die Auswirkungen und Folgen der Flüchtlingskrise zu werfen, haben wir das Projekt „Cities & Refugees“ ins Leben gerufen. Das Ziel ist es, einen Dialog zwischen Bürgern, Asylbewerbern, NGOs, Politikern und anderen europäischen Entscheidungsträgern zu entfachen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Verbindung zwischen dem alltäglichen Leben der Menschen und den Entscheidungen, die in Brüssel und anderen europäischen Hauptstädten getroffen werden.

Diese Woche blicken wir auf Köln. Und darauf, wie die Stadt und deren Bürger auf die Ereignisse reagierten. Für besondere Medienaufmerksamkeit sorgte die Reaktion der Polizei in der vergangenen Silvesternacht. Denn um eine Wiederholung der Ereignisse zu verhindern, waren allein in Köln mehr als 1.700 Polizisten im Einsatz, außerdem etliche Angestellte privater Sicherheitsdienste. Zu sexuellen Übergriffen ähnlichen Ausmaßes kam es nicht, aber ein normales Silvester war es trotzdem nicht.

Denn die Polizei war mit strengen Kontrollen zu Stelle. Kontrolliert wurden hauptsächlich „nordafrikanisch“ aussehende Männer. Kritiker warfen der Polizei daraufhin „Racial Profiling“ vor. War dieses Vorgehen gerechtfertigt? Und sind solche Kontrollen geeignet, um das das Vertrauen zwischen Bürgern, Flüchtlingen und der Polizei wieder zu reparieren?

Willst du mehr über die Ereignisse von Köln erfahren? Dann schau dir unsere Infographik an (klicken um sie zu vergrößern):Gefluechtete-und-Vertrauen

Wir haben einen Kommentar von Andrew bekommen, für den die Vorverurteilung aller Flüchtlinge nichts weiter als Massenhysterie sei. Nur wenige der identifizierten Täter seien Flüchtlinge gewesen, schreibt er. Daraufhin haben wir mit Elizaveta Khan gesprochen, Geschäftsführerin von Integrationshaus e.V., ein Verein, der sich für mehr Teilhabechancen und Fairness in der Gesellschaft einsetzt. Wir wollten wissen, ob die Silvesternacht das Verhältnis zwischen Bürgern und Flüchtlingen feindseliger gemacht hat. Was sagt sie dazu?

khanIch glaube nicht, dass die [Bürger] viel feindseliger geworden sind. Aber nach den Vorfällen der Neujahrsnacht, sind sie offener dafür, ihre Gedanken über Flüchtlinge zu äußern.

Außerdem haben wir auch einen Kommentar von Peter bekommen. Er kritisiert das Vorgehen der Polizei in Köln. Wir wollten von Elizaveta Khan wissen, ob die Kölner Polizei in dieser Silvesternacht überreagiert hat. Kam es zu „Racial Profiling“ bei den Kontrollen am Hauptbahnhof?

khanEs war definitiv Racial Profiling und es war schrecklich für alle Menschen dort. […] Niemand hat wirklich verstanden, was da vor sich geht. Vor Mitternacht wurden alle Menschen festgehalten und die Flüchtlinge galten als gefährlich, eine Minute nach zwölf durften plötzlich alle gehen. Es war definitiv Racial Profiling.

Kann Köln das Vertrauen zwischen Bürgern und Flüchtlingen nach den Ereignissen der Silvesternacht 2015 wiederherstellen? Und wenn ja, wie? Machen strenge Polizeikontrollen, wie die der diesjährigen Silvesternacht, nicht alles noch schlimmer? Schreib uns, was du denkst und wir bringen deine Meinung zu Europas Politikern und Experten.

FOTO: CC / Flickr – Konrad Lembcke



44 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare

Was denkst du?

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      Guido Carsten

      Afdioten haben keine Meinung. Faschismus ist und war nie eine Meinung. Es ist schlicht pure strunzendumme Blödheit..

      22/08/2017 David Begrich, Professor Werner Patzelt & Dr. Ralf Melzer, haben auf deinen Kommentar geantwortet.

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      Mimir HI Baldur

      ichhab die null nicht gewählt… was willst du also?!

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      Mimir HI Baldur

      Lars Pater Brown der guido hat sich nur in der kommentarspalte geirrt. kein grund zum aufregen 😉

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      Thomas von Wirth

      Guido Carsten dann geh mal mit gutem Beispiel voran und nimm mal 100 Nafris auf !!!

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      Tatjana Korshunova

      Thomas von solchen wirst du nie was hören, wie ein kleines Kätzchen überall gepisst und sich dann verpisst. Was hat er als Arrgumete gebracht? Nur beleidigen können die. Also lächeln und bemitleiden ;)

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      Katrin Heinrich

      Sorry, wer die AfD wählt ist sogar gegen das eigene Volk.

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      Stephan Kemper

      Katrin Heinrich.im Gegenteil. Wer die Altparteien wählt ist gegen das eigene Volk. Wem erkläre ich dass, Gutmenschen kann man nichts erklären.

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      Stabelchen Stabelchen

      Katrin Heinrich das sehe ich im Übrigen genau wie Stephan Kemper. Die etablierten Parteien wollen die Deutschen „abschaffen“. Haben Sie das noch immer nicht kapiert ? Lesen Sie doch mal die ganzen Sprüche, recherchieren Sie im Internet, schauen Sie Nachrichten, nicht unbedingt ÖR und Sie werden vielleicht begreifen !

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    Oliver Stoye

    Dann macht die Grenzen dicht und schickt die Kriminellen endlich wieder zurück wo sie her kommen

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    Peter Müller

    Als erstes wäre es wichtig, wenn auch der letzte Vollidiot in dieser Debatte kapieren würde, dass es keine Flüchtlinge, sondern Einwanderer sind!
    Wenn das verstanden wurde, bleibt festzuhalten, dass ich hier niemanden dulde, der Gesellschaften nur damit bereichert, dass er ihnen auf der sprichwörtliche n Tasche hängt!
    Die Frage nach dem Vertrauen ist somit obsolet!

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      Alfred Kneip

      Peter ich gebe dir recht. Ich kann kein Vertrauen zu Menschen haben deren Religion auffordert anders denkend zu töten. Und vor allem sagst du richtig das die meisten keine Flüchtlinge sind. Viel mehr sind einige Länder froh ihre Krimienellen los zu sein die wir jetzt hier haben.

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    Twist

    Helfen, ja ABER da WO es es auch Sinn macht! Wenn wir das ganze Geld, was hier ausgegeben wird nehmen würden um den/die Krieg(e) zu beenden und die Heimat der Flüchtlinge auf zu bauen! Das wäre doch mal was, zudem ist jeder € dort mind. 3* soviel wert wie hier. Aber da würde ja der Waffenexport leiden und wir hätten niemanden auf den wir unsere Schuldgefühle projezieren könnten. Zudem wäre es ja noch Verantwortungsvoll, wenn man den ländern nicht die Einwohner entzieht.. Nur so ein paar Gedanken..

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    Daniel Hesse

    Ich denke um Vertrauen wieder zu gewinnen müsste sich politisch grundsätzlich etwas ändern. Dies ist allerdings sehr unwahrscheinlich, also wird wohl kaum wieder ein Vertrauen entstehen können.

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      Stabelchen Stabelchen

      Da ändert sich nichts, da ja angeblich in NRW die SPD, d.h. die Partei, die dieses ganze Desaster mit zu verantworten hat, in Umfragen wieder vorn liegt. Ich bin unendlich traurig und enttäuscht über das deutsche Volk, sorry !

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    Tim Heimbach

    Ich habe Angst wegen Hasskriminalität eingelocht zu werden, also schweige ich zu dem Thema. Den Rest könnt ihr euch denken….

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      Max Mann

      Richtig, der Justizzwerg Maas und seine Ex-Stasitante finden jeden Rechten Hetzer.. Auf der Straße ist Mord und Totschlag aber diese beiden jagen Rechte Hetzer 😂verkehrte Welt .

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    Andre Schweig

    Wie Bitte ????
    Diese völlig bescheuerte Frage ist ein Schlag ins Gesicht für jedes Opfer.

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    Wolfgang Koob

    es liegt nicht an der polizei wir bürger haben vertrauen zu unsrer polizei es ist ein politisches versagen wenn hier gäste eingeladen werden die sich nicht in unsern kulturkreis zurechtfinden

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    Christine van den Berk

    das geht schon- natürlich gibt das Sorgen, wenn lange Zeit über immer wieder Übergriffe durch die Medien gemeldet werden. Das macht dann Meinung- jetzt wurde ja einmal gemeldet, dass die Anzahl an Straftaten gegenüber Flüchtlingen wohl viel höher ist als anders herum-wichtig wäre noch zu wissen, ob die Anzahl der Straftaten in Deutschland insgesamt gestiegen ist – dann lässt sich besser einordnen, wie es um Deutschland bestellt ist

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    Tanz Baer

    Viel zu komplex um dies hier ordentlich zu erörtern.

    Nur soviel…

    Je mehr Zuwanderung je mehr Begehren… ethnisch kulturell materiell usw.

    Folge Unzufriedenheit auf allen Seiten mit der Gefahr wachsender Unruhe, Kriminalität usw…. und am Ende steht ein Krieg…

    Anfänge sind in Frankreich zu erkennen…

    Und dann hat sich „Wir schaffen das“ erledigt…

    Eine Gesellschaft muss homogen wachsen um überleben zu können…

    Zwanghafte Veränderungen und Umstrukturierungen auf Kosten einer Gruppe können nicht funktionieren….

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    Thomas Jüling

    So lange das immer weiter unter den Teppich gekehrt wird, denn es war ja nicht nur Köln. Tägliche „Einzelfälle“ sprechen eine deutliche Sprache. Aber jetzt wo wir amtlich zur Köterrasse erklärt wurden, sollen wir Vertrauen aufbauen ? genau mein Humor….

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    Michael Klemm

    Vertrauen gibt es nur, wenn man den Migranten endlich klar macht, das sie Gäste im Land sind und keine Könige, die über jedem Gesetz stehen. Auch wäre es gut ihnen beizubringen, sich mit anständig zu benehmen und den Menschen im Land mit Respekt zu begegnen, denn sie sind es, die durch ihre Arbeit, deren Lebensunterhalt finanzieren.
    Wer hier leben will, sollte.nicht versuchen seine eigene Kultur, vor der er geflohen ist hier zu etablieren, sondern die Chance ergreifen sich hier ein Leben in Freiheit aufzubauen …. ich glaube das viele Migranten das auch wollen und genauso unter der islamhoffierenden Politik der Regierenden leiden wie Deutsche auch. Nicht die Migranten sind Schuld für das verlorene Vertrauen, sondern die Politik, die alle Muslime als gut hinstellt, Gesetze beugt und die Bürger belügt. Damit spaltet sie das Land und letztlich sind wir alle die Leid tragenden, auchvdie Migranten.

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    Christian Rogler

    Selbstverständlich hat die Polizei überreagiert. Sie hätte sich kultursensibler gegenüber den Fachkräften verhalten sollen.

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    Victor Berger

    Man sollte sich lieber Gedanken machen, wie man das Vertrauen zwischen Burgern und Politik wieder herstellt

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    Heinz Maier

    Und wieder wird das Wort Flüchtling im falschen Kontext genannt! Diejenigen die in Köln am Hauptbahnhof waren sind alles, aber KEINE Flüchtlinge!

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    Ian

    Die Gewinner solcher Vertrauensdebatten sind lediglich die , die sowieso schon gegen anders denkende Hetzen wollen .Es muss klar sein das in Deutschland niemand geduldet wird der in Deutschland einen Gottestaat errichten will .Denn staatsfeindliches Handeln ist laut Grundgesetz illegal und zwar ganz genauso ob derjenige Salafist und Zuwanderer oder Reichsbürger , Identitärer oder Anarchist ist .Und wer in Deutschland leben will muss sich an die Deutschen Gesetze halten
    Verschwörungstheoriker jeder Art sollen meiner Meinung nach außerhalb des Landes ihre Irren Fantasien verwirklichen .Dazu gehören Extremisten aller Parteien .Wer nicht bereit ist die Grundwerte unseres Staates zu respektieren muss gehen ,.Und zu den Grundwerten des Staates zählen Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung
    Wer aber Loyal zur Ordnung des Grundgesetzes lebt , ist ganz gleich welcher Abstammung ein Mitglied unserer Gesellschaft und verdient die Deutsche Staatsbürgerschaft .Salafisten , Reichsbürger und Neonazis jedoch nicht .Kriminalität ist kein grundgesetztreues Verhalten.Mordaufrufe im Internet ganz gleich von wem auch nicht .
    Nein zu den Feinden der Demokratie in Deutschland

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