
Erinnerst du dich noch an den Fall von San Bernardino? Der machte letztes Jahr weltweit Schlagzeilen. Das FBI verlangte Zugriff auf das iPhone eines Terroristen. Doch Apple verweigerte sich einer Gerichtsverfügung. Unterstützt wurde der Konzern dabei von den weltweit größten Tech-Unternehmen, wie Google und Facebook.
Die Gesetzeshüter vermuteten wichtige Informationen auf dem Handy, aber Bürgerrechtsaktivisten befürchteten, der Fall könnte zu einem gefährlichen Präzedenzfall werden. Der Knackpunkt an der Geschichte ist: Eine sogenannte „harmlose“ Hintertür, wie das FBI sie verlangte, kann es in Realität gar nicht geben. Denn wenn es einen Zugang für das FBI oder die NSA gäbe, dann könnten auch ausländische Geheimdienste, Kriminelle oder Terroristen rein.
Hugo schrieb uns. Er findet, dass dieser Fall viele wichtige Fragen aufwirft. Sollte in einem demokratischen Land der Geheimdienst garantierten Zugriff auf die privaten Aktivitäten der Bürger haben (selbst wenn ein Richter zuvor zustimmen müsste)? Wer ist verantwortlich, wenn eine Person Opfer eines Cyberangriffs wird, möglich gemacht durch so eine Hintertür?
Um Antworten zu bekommen, sprachen wir mit Heli Tiirmaa-Klaar, Beraterin in Sachen Cyber Security beim European External Action Service (EEAS). Für sie muss es eine Balance geben, zwischen Bürgerrechten und Sicherheit:
Nun ja, das ist eine sehr schwierige Frage, die heutzutage beinahe täglich mit der Strafverfolgung diskutiert wird, besonders seit den letzten Terrorangriffen. Wir wissen, dass Cyber-Systeme manchmal für böswillige Absichten benutzt werden, und große Teile des organisierten Verbrechens sind in den Cyberspace abgewandert. Es sollte also eine Art Balance geben, die auch die Bedürfnisse der Strafverfolgung anerkennt, wenn es wirklich notwendig ist. Aber natürlich sollte das nicht auf Kosten von Bürgerrechten passieren. Verschiedene EU-Länder sind gerade dabei Gesetze zu erlassen und zu diskutieren, wie man diese Balance findet.
Sollten „Hintertüren“ in die Verschlüsselung eingebaut werden, um uns vor Terrorismus zu schützen? Würde das dabei helfen, potentielle Terroristen zu überwachen? Oder würde das normale Bürger anfälliger für Cyberkriminalität machen? Teile deine Gedanken mit uns und wir konfrontieren Europas Entscheidungsträger damit.
13 Kommentare Schreib einen KommentarKommentare
Am besten einen RFID Chip implantieren lassen
Nein
Gehts noch
Nur im Falle von Ermitlungen oder Observationen von Gefährden. Ansonsten auf keinen Fall!
Ja so sehe ich das auch und dann Zugriff
Sicherheit geht vor, die Eingänge sind vorhanden, bitte nur in Maßen.
Niemand sollte Zugriff auf meine Gedanken und Gefühle haben! Außerdem ist das so ähnlich wie zu den Zeiten des Dritten Reichs oder der DDR! Der Staat soll Sicherheit schaffen, keine Überwachung
Nein.
In bestimmten Fällen, nur in Ausnahmefällen. ( Verhinderung von Straftaten und Observationen. )
aber nur dafür
Wenn victemless crimes dann keine Verbrechen mehr sind und ich ebenso weiß das die Regierung tut was der Souverän (die Bürger) von ihr verlangt, könnte man darüber diskutieren.
Ich denke viele Menschen sind für eine starke EU, aber man möchte halt partizipieren. Die Menschen wollen mitbestimmen wie es weiter gehen soll in Europa. Man hat uns in dem glauben großgezogen dass wir in einer Demokratie leben, welche die Menschenrechte achtet und in der die Bürger der Souverän sind. Es sollte nicht verwundern dass man für die EU das gleiche fordert.
Ganz wichtige Dinge nehmen eh andere Wege.
Die meisten Terroristen wurden bereits observiert.
Was noch mehr Angriffe auf Privatssphäre und Bürgerrechte bringen sollen wenn das Staatsversagen bereits so weit geht dass Terroristen sich unbehelligt in der Union bewegen können, Foreign Fighters den Asylstatus behalten, ein Fussfesselträger einen Kirche attakieren, ein drogendealender Brandstifter aus Tunesien trotz Haftbefehl von Italien nach Deutschland reisen konnte um dort ein Attentat zu verüben etc. sehe ich das Problem eher grundsätzlich an den herbeigeführten Rahmenbedingungen als bei mangelnden Überwachungsmöglichkeiten.